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„Start up“ in Osnabrück: „Unser Gesundheitssystem braucht Innovation“ – Ideen aus dem Osnabrücker Healthcare Accelerator

Auch wenn Osnabrück nicht immer als Vorreiter gilt, hat sich unsere Hasestadt bundesweit einen Namen auf dem Gründungsmarkt gemacht. Osnabrück und innovativ – ja, das passt sehr gut. Und es lohnt sich genauer hinzuschauen: In unserer neuen Artikelreihe „Start up“ in Osnabrück wollen wir genau das tun und mit der Osnabrücker Startup-Szene auf Tuchfühlung gehen. Seid gespannt auf zahlreiche Ideen für die Stadt und das Leben der Zukunft!

Osnabrück und innovativ – warum genau das passt, haben wir im ersten Teil unserer neuen Artikelreihe gelernt. Eine wichtige Rolle in der Frühphase der Startup-Entwicklungen nehmen dabei in unserer Hasestadt drei Startup-Zentren ein. Eines davon ist der Osnabrücker Healthcare Accelerator, kurz OHA.

Start up Osnabrück
Start up Osnabrück

Der OHA im Überblick

Gegründet wurde der OHA im Juni 2021 als eines von mittlerweile drei Startup-Zentren in Osnabrück. Während im Seedhouse und im SmartCityHouse Startups aus anderen Bereichen gefördert werden, unterstützt der OHA Gründungswillige aus der Gesundheitsbranche. Warum ausgerechnet dieser Bereich? „Wir haben in Osnabrück nicht nur zahlreiche Beschäftigte in der Gesundheitsbranche, sondern auch über 20 gesundheitsbezogene Studiengänge an Hochschule und Universität“, begründet Katharina Lutermann, Startup-Managerin beim OHA. Zudem sei es eine Branche, in der es viel Nachholbedarf gebe, etwa bei der Digitalisierung.

Finanziert wird die Arbeit am OHA auf zwei Wegen: 100.000 Euro stellt die Wirtschaftsförderung Osnabrück jährlich zur Verfügung, weitere 150.000 Euro kommen von einer Beteiligungsgesellschaft bestehend aus 36 Unternehmen und Einzelpersonen aus Branche und Region. 250.000 Euro stehen dem OHA somit jährlich zur Verfügung – doch was wird damit gemacht?

Die Arbeit im OHA

„Ziel ist es, neue Ideen im Gesundheitsbereich zu fördern, denn unser Gesundheitssystem braucht dringend Innovationen“, erklärt Lutermann. Die Umsetzung erfolgt in sogenannten Batches. In einem Batch werden sechs Startup-Ideen jeweils ein halbes Jahr lang gefördert. Den Auftakt machte Batch 1 im Januar 2022, mittlerweile läuft die dritte Runde. „In den Bewerbungen für die Batches erhalten wir zahlreiche neue Ideen, aus denen wir dann die jeweils besten sechs aussuchen“, so die Startup-Managerin weiter. Diese würden dann jeweils sechs Monate lang betreut.

Sowohl für die Betreuung als auch für die Auswahl der besten Ideen setzt der OHA auf sein Netzwerk bestehend aus den Gesellschaftern und zahlreichen weiteren Partnern aus der Region wie die Barmer Versicherung oder die Niels-Stensen-Kliniken. „Die Ideen, die in den Startups aufkommen, müssen auch in den Branchen Anklang finden. Dafür setzen wir auf unsere etablierten Partner“, erläutert Lutermann. Die Betreuung umfasst neben Workshops und Seminaren zu vielfältigen Themen wie Marketing oder Steuern auch ein breit aufgestelltes Coaching durch Netzwerkpartner. „Wir können dazu mittlerweile auf einen großen Pool an Unternehmen und Einzelpersonen setzen, die unsere Arbeit unterstützen.“

Noch würden Ideen aus dem Gesundheitswesen selten in Startups entwickelt, dem wolle man allerdings immer weiter entgegentreten. Unterstützung gibt es daher nicht nur für Startups aus der Region, sondern bundesweit. Neben zwei Osnabrücker Startups nehmen am aktuellen Batch auch zwei Startups aus Berlin sowie jeweils eines aus Frankfurt und Paderborn statt. Regionalen Startups stellt der OHA für die Dauer des Batches zudem auch Büroinfrastruktur zur Verfügung.

Herausforderung Kapital

Die meisten der Startups bestünden bereits aus kleinen Teams, berichtet Lutermann, doch auch Einzelpersonen seien mit ihren Ideen dabei. „In der Regel sind unsere Gründungswilligen zwischen Anfang 20 und Mitte 30 Jahre alt, aber das ist kein Kriterium.“ Auch Gründungserfahrung werde nicht vorausgesetzt. Was die Startups gemeinsam haben: „Die größte Herausforderung für alle ist es, Kapital aufzubringen. Es braucht Fremdkapital, etwa für Studien oder Zertifikate“, sagt Lutermann. Doch auch hier biete das Netzwerk Optionen. „Eine der Ideen aus unseren Batches konnte unsere Beteiligungsgesellschaft schon so sehr überzeugen, dass ein Wandeldarlehen in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung gestellt wurde“, berichtet die Startup-Managerin: „Da viele unserer OHA-Startups sehr frühphasig sind, ist das für uns ein erster toller Schritt, auf den viele weitere folgen sollen.“

Mit Ablauf des Batches sei die Betreuung der Startups zwar vorbei, doch über ein Alumni-Netzwerk bleibe man untereinander in Kontakt und könne sich so weiter austauschen, so Lutermann. Apropros Batch: Noch bis zum 10. April läuft die Bewerbungsrunde für den im Juni startetenden Batch. 25 bis 30 Bewerber bringe ein Batch im Schnitt hervor, so Lutermann, für zehn bis zwölf geht es schließlich in einem Pitch-Day um die sechs Plätze. Innovative Ideen können sich hier bewerben.

Ja, und was für Ideen bringt der OHA nun hervor? Genau diese Frage werden wir in den kommenden Beiträgen unserer Artikelreihe untersuchen. Laser-Physik, digitales Hirntraining – bleibt gespannt!


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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