Foto Erhardt in der Johannisstraße / Foto: Guss
Das Ladensterben in der Johannisstraße geht weiter: Nach 44 Jahren verlässt auch Foto Erhardt die einst beliebte Einkaufsstraße. Man habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich die Situation am Osnabrücker Schandfleck wieder bessert, so Geschäftsführerin Birthe Erhardt.
Blutspritzer und Uringeruch
„Das Publikum in der Straße ist mittlerweile so schwierig, dass die Kollegen abends nur ungerne alleine den Laden abschließen und verlassen“, erklärt Erhardt. Wenn man morgens die Filiale betrete, wisse man zudem nicht, was einen erwarte – sowohl auf der Seite der Johannisstraße als auch auf der Seite zur Baustelle des geplanten Justizzentrums. „Mal findet man Blutspritzer, überall riecht es nach Urin und an den Eingängen liegen schlafende Gestalten“, führt Erhardt aus. Hinzu komme, dass die Bushaltestelle vor der Haustür an der Johannisstraße nicht überdacht sei, weswegen der Laden bei Regen oft zum Unterstellen genutzt werden würde. Die Mitarbeitenden seien nun froh, dass Ende Januar Schluss am Schandfleck ist. Das letzte Mal öffnen die Türen am 21. Januar.
Die Mitarbeitenden aus der Johannisstraße werden vollständig in die zwei verbleibenden Standorte in Osnabrück integriert. Neben der Filiale in der Krahnstraße dient künftig auch das Stammhaus in der Möserstraße wieder als offenes Verkaufshaus. Dort ist zudem ein großes Fotostudio vorhanden. Eröffnet hat das Osnabrücker Stammhaus bereits im Jahr 1952, das Geschäft in der Krahnstraße folgte 1975.
Neuer dritter Standort?
Einen dritten Standort in Osnabrück will Erhardt für die Zukunft nicht ausschließen. „Wir halten weiterhin am Einzelhandel als Vertriebskanal fest und haben daher im vergangenen Jahr auch fünf neue Filialen in Deutschland eröffnet. Geplant ist ein neuer Standort in Osnabrück allerdings noch nicht, aber ich will es auch nicht ausschließen.“