Ausgrenzung, Vandalismus oder Gewalt: Unser Zusammenleben geht alle etwas an! Wegsehen oder weglaufen gilt nicht, denn jeder kann helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Mit diesen Worten wirbt die Website der Aktion-tu-was-Kampagne der Polizei für mehr Zivilcourage.

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Die Website, die schon seit 2001 besteht, wurde nun aktualisiert. Ihr Ziel ist, insbesondere junge Menschen, zu mehr Bürgermut zu animieren. Da diese häufig nicht wissen, wie sie im Ernstfall am besten handeln, erhalten sie auf der Website hilfreiche Verhaltenstipps und Informationen.

Einfach und schnell helfen

Im Mittelpunkt der Aktion-tu-was stehen sechs kurze, einprägsame Merksätze, die deutlich machen, wie in schwierigen Situationen gehandelt werden kann. „Oft reicht schon ein lautes Wort oder die Aktivierung von umstehenden Personen, um einen Täter von weiteren Tathandlungen abzubringen“, betont Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Jeder kann helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, zum Beispiel in dem man im Ernstfall umgehend die Polizei verständigt“, so Klotter weiter. Transportiert werden die Merksätze von sechs Zivilcourage-Botschaftern, von denen jeder Einzelne jeweils für eine der sechs Regeln steht:

1. Die Achtgeberin: Hilf, aber bring dich nicht in Gefahr
2. Der Polizeirufer: Ruf die Polizei unter 110
3. Die Hilfe-Holerin: Bitte andere um Mithilfe
4. Der Detail-Erkenner: Präg dir Tätermerkmale ein
5. Die Ersthelferin: Kümmer dich um Opfer
6. Der Mundaufmacher: Sag als Zeuge aus

Die Website www.aktion-tu-was.de gibt Antworten auf die Fragen: Was ist Zivilcourage? Wann ist Zivilcourage wichtig? Wie kann ich helfen? Neben den sechs Merksätzen, die im Detail erklärt werden, erhalten Besucher auf der Website Informationen und Verhaltenstipps zu verschiedenen Lebenslagen, in denen Zivilcourage gefragt ist: Gewalt, Vandalismus, Nachbarschaftshilfe, Belästigung, Kindesmisshandlung, Diskriminierung und Ausgrenzung, Cybermobbing und Extremismus. Am Beispiel dieser Situationen lernen Interessierte verschiedene Handlungsoptionen kennen und werden per Link zu der entsprechenden Regel geführt. Darüber hinaus wird auf der Website auf externe Angebote, Kampagnen und Aktionen verlinkt, die sich ebenfalls dem Thema Zivilcourage widmen. Eine Plakatserie und ein Faltblatt ergänzen die Kampagne.

Wie bitte man um Hilfe und andere Fragen

Auch im Faltblatt werden die einzelnen Merksätze von ihrem jeweiligen Botschafter kurz vorgestellt und konkrete Tipps gegeben, wie in brenzligen Situationen gehandelt werden kann. Zum Beispiel wird erläutert, wie man andere Personen am besten um Hilfe bittet oder welche Merkmale für eine detaillierte Personenbeschreibung wichtig sind. Das Faltblatt ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann im Internet heruntergeladen hier werden.