Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat Papst Franziskus aufgefordert, Russland zum Ende des Krieges gegen die Ukraine aufzurufen und unterstützt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Damit widerspricht das ZdK der Haltung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), die eine direkte Intervention des Heiligen Stuhls nicht für notwendig hält.
Kampfansage an Russland
In Reaktion auf aktuelle Ausführungen des katholischen Kirchenoberhauptes fordert das ZdK, dass Papst Franziskus einen Appell an Russland richte, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Darüber hinaus befürwortet das ZdK weitere Waffenlieferungen an die Ukraine, berichtet der „Tagesspiegel“. „Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine früh und unmissverständlich verurteilt. Die Ukraine hat jedes Recht, sich zu verteidigen. Die Lieferung von Waffen, die dieser Verteidigung dienen, hält das ZdK weiter für nötig“, heißt es in einer Stellungnahme von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp.
Keine Lösung durch Kapitulation
Das ZdK betont, dass eine langfristige Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine nicht durch Kapitulation zu erreichen sei. Sie sind überzeugt, dass Papst Franziskus diese nicht intendiere. Das ZdK interpretiert einen Interview-Ausschnitt des Papstes dahingehend, dass aus seiner Sicht alle Anstrengungen unternommen werden sollen, Verhandlungslösungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu finden.
Forderung an den Vatikan
„Russland muss aus Sicht des ZdK klar und deutlich in die Verantwortung genommen werden, seine fortgesetzte Aggression zu beenden. Eine entschlossene, schnelle und eindeutige Intervention des Vatikans in diesem Sinne wäre ausdrücklich zu begrüßen“, betont das ZdK.
Konflikt mit der Deutschen Bischofskonferenz
Mit dieser Position steht das ZdK im Widerspruch zur Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Letztere erklärte auf Anfrage des „Tagesspiegel“, der Heilige Stuhl habe die Sache auch angesichts des Zusammenhangs im Interview eingeordnet. Dieser Erklärung aus Rom sei „nichts hinzuzufügen“, sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp.
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