Osnabrücks Impfzentrum ist so gut wie fertig. Ab dem morgigen Dienstag (15. Dezember) könnte in der Schlosswallhalle geimpft werden – wenn dann ein Impfstoff da wäre. Dass es noch in diesem Jahr dazu kommt, hält Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bei der Vorstellung des Impfzentrums an der Schlosswallhalle jedoch für unwahrscheinlich.
Eine „sportliche Aufgabe“ sei realisiert worden, verkündete Wolgang Griesert im Rahmen der Vorstellung des neuen Osnabrücker Impfzentrums. Damit meinte Osnabrücks Oberbürgermeister jedoch nicht den üblicherweise zu dieser Jahreszeit Schlosswallhalle gespielten Adi-Vetter-Cup, sondern die Fertigstellung des neuen Corona-Impfzentrums in weniger als zwei Wochen.
„Außergewöhnliches Ereignis mit landesweiter Tragweite“
Am 02. Dezember hatte das Niedersachsische Innenministerium angesichts der Ankündigung eines Corona-Impfstoffes ein „außergewöhnliches Ereignis mit landesweiter Tragweite“ ausgerufen. Im Zuge dessen sei u.a. auch die Stadt Osnabrück angewiesen worden, ein Impfzentrum zu errichten, Dieses sei pünktlich zum vorgegebenen Termin am morgigen Dienstag fertig gestellt, freut sich Griesert.
60 Impfzentren in Niedersachsen
Wie etwa 60 weitere Zentren im Bundesland wird das Impfzentrum an der Schlosswallhalle ab dem 15. Dezember betriebsbereit sind. Einmal mehr bezeichnete Griesert trotz Ärger unter Sportlern den Standort des Impfzentrums als optimal: „Die Schlosswallhalle erfüllt alle Anforderungen des Landes. Dazu zählt nicht nur eine gute Erreichbarkeit, sondern auch, dass die Schlosswallhalle mindestens bis zum 30.06.2021 zur Verfügung steht.“
Schlosswallhalle steht langfristig zur Verfügung
Wie lange die Schlosswallhalle als Impfzentrum genutzt wird, sei derzeit noch unklar. „Wir könnten morgen impfen, aber ob uns in diesem Jahr noch ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist nicht endgültig zu sagen“, so Griesert. Seine Tendenz: eher nicht. „Die Schlosswallhalle steht uns allerdings auch über den Juni kommenden Jahres hinaus zur Verfügung“, fügt Griesert hinzu.
Einbahnstraßensystem für Impflinge
Der Ablauf einer Impfung in der Schlosswallhalle dagegen ist bereits klar geregelt. Rund eine halbe Stunde soll der gesamte Ablauf dauern, vorab ist eine Anmeldung nötig – online oder telefonisch. Für Impflinge steht der dafür reservierte Parkplatz an der Schlosswallhalle zur Verfügung. Mittels eines Einbahnstraßensystems sollen die Impflinge zu der Anmeldung vor Ort im Eingangsbereich geführt werden. Nach einer Temperaturkontrolle und dem Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens, finden an drei Registrierungsstationen Vorgespräche statt. Auf Wunsch kann in einem der folgenden vier Arztzimmern das direkte Gespräch mit einem Arzt geführt werden, ehe in einer der vier Impfkabinen die Impfung stattfindet.
Die Impfungen dürfen nur von „impfberechtigen Personen“ durchgeführt werden. Im Osnabrücker Impfzentrum werden daher vier Ärzte und Ärztinnen anwesend sein.
Bis zu 1.000 Impfungen pro Tag
Begleitung bieten die Johanniter, welche die Impflinge zudem in der ersten Viertelstunde nach der Impfung genauestens beobachten werden. Um Warteschlangen zu vermeiden, wird die Anzahl der Impflinge begrenzt. Etwa 1.000 Impfungen könnten in Höchstzeiten täglich durchgeführt werden. Zu Beginn der Impfphase soll die Anzahl jedoch noch reduziert bleiben. Geplant sind Öffnungszeiten von montags bis freitags von 8 Uhr bis 20 Uhr und eine weitere Schicht am Samstag.
Zusätzlich zum Impfzentrum an der Schlosswallhalle werden mobile Teams in Altenheimen und wenn nötig auch in den eigenen vier Wänden Impfungen vornehmen. Dazu stehen Teams vom Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst und dem Roten Kreuz zur Verfügung, welche die Johanniter außerdem an der Schlosswallhalle unterstützen werden.
„Nutzen einer Impfung ist sehr hoch“: Hoffen auf große Impfbereitschaft
Wolfgang Griesert hofft nun auf eine große Impfbereitschaft: „Das Impfstoffzentrum ist ein weiterer Baustein, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Wenn sich viele Bürger/-innen impfen lassen, werden wir umso eher in die Normalität zurückkehren können.“ Kai Müller, Dienststellenleiter des Johanniter-Ortsverbandes Osnabrück, sieht die Risiken einer Impfung als überschaubar an: „Der Nutzen einer Impfung ist sehr hoch. Ohne eine große Impfbereitschaft überstehen wir diese Pandemie nicht so einfach. An den ersten Impftagen in Großbritannien sehen wir außerdem, wie wenige Impflinge Nebenwirkungen zeigen.“
Das Impfen in Osnabrück kann also starten. Wann es soweit sein wird, dürfte in den nächsten Tagen oder Wochen bekannt werden.