Fußball (Symbolbild)
Am Samstag steht für den VfL Osnabrück der erste Nordklassiker seit 22 Jahren gegen den VfB Oldenburg an. Dabei kommt es auch zu einem Wiedersehen mit einigen alten Bekannten.
Im letzten Aufeinandertreffen am 33. Spieltag der Regionalliga Nord Saison 1999/2000 trennten sich die Nordrivalen im Oldenburger Marschwegstadion torlos. Der VfL qualifizierte sich mit dem Unentschieden für die später erfolgreiche Qualifikation um den Aufstieg in die zweite Liga. Im Hinspiel der Saison gelang den Lila-Weißen der letzte Ligasieg gegen den VfB – ein 3:0 vor heimischer Kulisse.
In den darauffolgenden Saisons kickten die Lila-Weißen in Liga zwei, während Oldenburg 2004 sogar den Gang in die damals zweigleisige Oberliga antreten musste. Das letzte direkte Duell fand daher im April 2015 im Niedersachsenpokal statt. Der VfL siegte nach einem 1:1 nach 90 Minuten knapp mit 5:3 im Elfmeterschießen. Insgesamt ging der VfL sechzehn Mal als Sieger vom Platz, sieben Mal gab es ein Unentschieden, zehn Mal ging der Sieg an die Oldenburger.
Rekordsieg & kalte Dusche
Aus VfL-Sicht ragen zwei Spiele besonders heraus: In der Spielzeit 1965/66 gelang gegen den VfB der bislang höchste Punktsieg der Geschichte – ein 12:1. Ganz so hoch fiel der Sieg in der Saison 1998/99 nicht aus, nach sieben Toren war damals Schluss mit dem Torreigen (7:0).
Am Samstag dürfte es derweil wesentlich knapper zugehen, denn beide Teams liegen etwa gleichauf im Tabellenmittelfeld. Der VfL hat sechs Zähler auf der Habenseite, der VfB nur einen weniger. Dass das Spiel im altehrwürdigen Oldenburger Marschwegstadion stattfinden kann, ist übrigens der Anstoßzeit zu verdanken. Aus Lärmschutzgründen dürfen dort keine Spiele nach 18:30 Uhr angepfiffen werden.
Um möglichst viele Spiele an heimischer Sportstätte austragen zu können, wird aktuell an einer Modernisierung gearbeitet. Langfristig ist jedoch der Bau eines neuen Stadions in der Nähe der Weser-Ems-Hallen geplant. Als Ausweichstadion fungiert in dieser Saison die Arena von Zweitligist Hannover 96. Weitere “Besonderheiten“ des Marschwegstadions: Es verfügt weder über eine Rasenheizung noch über Flutlicht und erfüllt damit eigentlich nicht einmal die Kriterien der Dritten Liga. Außerdem droht dem VfL dort eine kalte Dusche, wenn auch nicht auf dem Platz, sondern in der Kabine: Wegen der Energiekrise stellte die Stadt Oldenburg die zentrale Warmwasserbereitung ab, weshalb die Spieler mit kaltem Wasser vorlieb nehmen müssen.
Wiedersehen mit alten Kollegen
Wesentlich wärmer dürfte das Wiedersehen mit einigen Ex-VfLern ablaufen: Mit Kamer Krasniqi, Pascal Richter, Marcel Appiah und Nico Knystock kicken gleich vier ehemaliger Lila-Weiße nun bei den Blau-Weißen. Apropros Personal: Dem neuen VfL-Coach Tobias Schweinsteiger stehen außer Davide Itter (im Aufbau nach Erkrankung) und Oliver Wähling (Reha nach Meniskus-OP) alle Akteure zur Verfügung. Eine neue Chance könnte der zuletzt nicht berücksichtigte Sören Bertram erhalten.
Gegenüber dem VfL äußert sich Schweinsteiger zur Marschroute für Samstag: „Ich erwarte ein intensives Auswärtsspiel mit toller Fankulisse.“ Man habe die Woche genutzt, um die Stärken und Schwächen des Gegners herauszuarbeiten und Lösungen zu suchen, um in Oldenburg zu gewinnen.“ Unterstützung wird der VfL dabei durch einen bereits jetzt ausverkauften Osnabrücker Auswärtsblock erhalten. Insgesamt fasst das Marschwegstadion 15.200 Zuschauer, 4.500 Plätze davon sind überdacht.