Am Montagnachmittag war es so weit: Vor der historischen Rathaustreppe wurde der Historische Weihnachtsmarkt Osnabrück 2024 feierlich eröffnet. Doch wie viel „Historie“ steckt eigentlich in diesem traditionsreichen Event?
Die Antwort darauf ist leicht zu finden – die Stadt Osnabrück selbst liefert sie auf ihrer Webseite. Vor etwa 190 Jahren, genauer gesagt im Jahr 1836, fand der erste Osnabrücker Weihnachtsmarkt statt. Grundlage für diese Information ist ein Schreiben vom 4. November 1836, in dem vermerkt ist, dass „Handwerker, KuchenBacker und alle welche mit kurzen Waaren handeln, auf dem alten Rathause Waaren zum Verkauf 8 Tage vor Weihnachten öffentlich ausstellen dürfen.“
Es geht noch älter
Damit blickt der Weihnachtsmarkt der Hasestadt auf eine mindestens 188 Jahre lange Geschichte zurück – eine beeindruckende Zeitspanne, die allerdings nicht rekordverdächtig ist. So geht etwa der Braunschweiger Weihnachtsmarkt auf das Jahr 1505 zurück und gilt damit als einer der ältesten Weihnachtsmärkte Niedersachsens. Während das Braunschweiger Pendant seinen Standort im Laufe der Jahre allerdings mehrfach gewechselt hat, findet der Osnabrücker Weihnachtsmarkt noch heute vor dem historischen Rathaus statt.
Tradition trifft Superlative in Osnabrück
Getan hat sich beim Markt in der Hasestadt in den Jahren dennoch einiges: So erstreckt er sich heute über den Marktplatz mit der malerischen Kulisse von Rathaus, Stadtwaage und der Kirche St. Marien sowie den Domvorplatz – eine historische Fläche, die jährlich hunderttausende Besucherinnen und Besucher in ihren Bann zieht.
Nicht minder geschichtsträchtig: Das historische Karussell vor dem Rathaus, das seit über 100 Jahren in Betrieb ist. Generationen von Osnabrückerinnen und Osnabrückern haben auf ihm ihre Runden gedreht. Es ist zudem das einzige Geschäft auf dem Markt, das musikalisch begleitet wird und so eine besonders nostalgische Atmosphäre schafft.
Neben den traditionellen Elementen bietet der Markt auch Superlative: Der sechs Meter hohe Nussknacker, der größte seiner Art auf einem Weihnachtsmarkt, und die weltgrößte funktionstüchtige Spieluhr mit lebensgroßen Figuren lassen auch in diesem Jahr wieder mindestens Kinderaugen leuchten.
Älter als dieser Weihnachtsmarkt ist keiner
Apropos Superlative: Die Frage nach dem ältesten Weihnachtsmarkt ist ein beliebtes Diskussionsthema. Das Rekord-Institut für Deutschland erkennt den Dresdner Striezelmarkt als den ältesten urkundlich bestätigten Weihnachtsmarkt an. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1434 zurück. Noch weiter in die Vergangenheit geht der Bautzener Wenzelmarkt, der den Titel als Deutschlands ältester in einer Chronik genannter Weihnachtsmarkt trägt und dessen Wurzeln auf das Jahr 1384 datiert werden. Damals erlaubte König Wenzel IV. der Stadt Bautzen, einen freien Fleischmarkt abzuhalten, aus dem später der Weihnachtsmarkt entstand. Seit 2009 trägt er offiziell den Namen „Bautzener Wenzelmarkt“. Und um die Rekord-Historie zu vollenden: Völlig zweifelsfrei findet der weltweit älteste Weihnachtsmarkt seit 1296 im Österreichischen Wien statt.