Ganze 470 Kilometer trennen die Stadien des VfL Osnabrück und der Spvgg Greuther Fürth – am Freitagabend (27. Oktober) treten die Lila-Weißen die weite Reise in Richtung Sportpark Ronhof an. Dort wartet mit den „Kleeblättern“ eine ziemlich unberechenbare Mannschaft.
5:0 zum Saisonauftakt, 0:5 nur drei Ligaspiele später: Bei der SpVgg schlägt das Pendel in dieser Saison bislang in beide Richtungen in etwa gleich stark aus. Zuletzt blieben die „Kleeblätter“ vier Spiele ungeschlagen, ehe der HSV am vergangenen Spieltag dazwischen grätschte – eine Situation, die auch der VfL in etwa kennt.
VfL patzt ausgerechnet im Aufsteigerduell
Nach drei erfolgreich gestalteten Duellen gegen favorisierte Teams setzte es am vergangenen Wochenende ausgerechnet gegen Mitaufsteiger Wehen Wiesbaden wieder eine Niederlage. Offensiv blieben die Osnabrücker bei dem 0:2 an der Bremer Brücke blass – und erstmals seit über einem Monat die 0 bei den geschossenen Toren über die volle Distanz stehen. In der Defensive wiederum konnte Rückkehrer Timo Beermann nicht die erhoffte Sicherheit geben, entsprechend äußert sich der Kapitän im Vorfeld des Fürth-Spiels auch zur Stimmungslage in der Mannschaft: „Wir müssen am Freitag gegen Fürth eine deutlich bessere Leistung als gegen Wiesbaden zeigen. Die Erwartungshaltung ist, dass wir drei Punkte mit nach Hause nehmen. Wir waren sehr unzufrieden nach der Niederlage und das hat man auch die letzten Tage gemerkt, dass es in den Köpfen der Jungs drin war, doch das Team lebt. Jeder ist gewillt, am Freitag Leistung zu bringen und für den VfL alles zu geben“.
Ajdini fehlt weiterhin
Fehlen wird dem VfL dabei erneut der gegen Wiesbaden schmerzlich vermisste Bashkim Ajdini. Ersatzmann Dave Gnaase – eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatet – zeigte sich am vergangenen Spieltag defensiv anfällig, wurde immer wieder vom quirligen Wiesbadener Angreifer Hyun-Ju Lee ausgespielt. Eine Alternative für die rechte Defensivreihe ist Henry Rorig.
Auch in der Offensive könnte Trainer Tobias Schweinsteiger neuen Schwung reinbringen, nachdem die zuletzt konstant spielende vordere Dreierreihe im Aufsteigerduell auf ganzer Linie enttäuschte. Stürmer Erik Engelhardt blieb blass, erhielt aber auch kaum Bälle, Flügelspieler Christian Conteh konnte außer Geschwindigkeit kaum etwas aufs Feld bringen und für Pendant Jannes Wulff war die Partie bereits nach Halbzeit eins vorbei. Alternativen sind allen voran „Babis“ Makridis sowie Noel Niemann.
Fürth in Osnabrücker Reichweite
Beim Fürther Personal stechen derweil auf den ersten Blick der Bundesliga-erfahrene Kapitän Branimir Hrgota und der der beim FC Bayern ausgebildete Julian Green aus einer ansonsten bunt gemischten Truppe hervor. „Fürth ist gespickt mit Erfahrung, hat allerdings auch junge Spieler, die sehr gut spielen. Wenn man sich die Leistungen in dieser Saison anguckt, müsste die Mannschaft mit mehr Punkten dastehen“, kommentiert VfL-Trainer Schweinsteiger.
Derzeit belegen die „Kleeblätter“ mit zwölf Punkten Platz 14 in der Tabelle – und sind damit in Reichweite für den VfL. „Wir sind nun hauptverantwortlich dafür, positive Szenen zu kreieren und uns über die daraus resultierenden positiven Emotionen Selbstbewusstsein zu erarbeiten“, gibt Schweinsteiger die Marschroute vor.
Der Verlierer wird Rekordhalter
Spannend beim Blick auf die Statistik: Trotz der geografischen Distanz haben Osnabrück und Fürth eines gemeinsam, nämlich die Anzahl der Niederlagen in der 2. Bundesliga. Beide Teams verloren jeweils 382 Partien – die meisten aller Teams, die jemals in der zweithöchsten deutschen Spielklasse antraten. Gibt es am Freitagabend also einen Verlierer, so wird dieser folglich trauriger Rekordhalter.
Zu sehen ist die Partie bei Sky, auch das Live-Radio des VfL berichtet live aus Fürth.