Mächtig was los beim VfL: Vor der anstehenden Auswärtspartie bei Wehen Wiesbaden (20. August, 14 Uhr) richtet sich der Blick bei den Lila-Weißen weniger auf das Spielfeld, sondern viel mehr auf die Trainerbank. Die HASEPOST wirft einen Blick auf die beiden Interims-Chefs am Spielfeldrand.
Daniel Scherning war gestern, am morgigen Samstag werden Tim Danneberg und Danilo de Souza die VfL-Profis betreuen. Die beiden Interimscoachs im Porträt:
Tim Danneberg:
36 Jahre alt, bis 2019 Profifußballer, seitdem als Co-Trainer bei den Lila-Weißen tätig. Zur Karriere von Tim Danneberg gibt es eigentlich wenig zu sagen. Spätestens mit dem Aufstieg mit dem VfL im Jahr 2019 ist Danneberg beim Osnabrücker Publikum bekannt und vor allem beliebt. 332 Spiele in Liga drei, 15 Spiele in Liga zwei und sieben Auftritte in Liga eins stehen in Dannebergs Vita. Mehr Spiele in Liga drei hat nur Robert Müller aufzuweisen (348). Für den VfL lief der in Minden geborene Mittelfeldspieler 64 Mal auf, erzielte acht Tore. Pikant angesichts des Scherning-Wechsels nach Bielefeld: Für die Arminia und deren Zweitvertretung lief der gebürtige Mindener insgesamt 68 Mal auf.
Den Posten des Co-Trainers übernahm Danneberg zur Saison 2019/20 unter Daniel Thioune. Nach Thioune folgten Marco Grote und Markus Feldhoff in Liga zwei sowie zuletzt Daniel Scherning eine Klasse tiefer.
Danilo de Souza:
De Souza ist definitiv der weniger bekannte Neue an der Seitenlinie. Der 38-jährige Brasilianer kam 2021 gemeinsam mit Daniel Scherning vom SC Paderborn zum VfL – beide agierten zuvor zusammen als Co-Trainer beim SCP unter dem heutigen Kölner Trainer Steffen Baumgart. In der Fußballervita de Souzas stehen Einsätze in brasilianischen Juniorenvereinen sowie in der zweiten schwedischen Liga zu Buche. In Deutschland spielte Danilo Fernando Evangelista de Souza nie höher als in der Regionalliga.
Seine letzte Karrierestation – wie könnte es anders sein: Arminia Bielefeld. In der Zweitvertretung kam der verletzungsgeplagte Brasilianer allerdings nicht zum Einsatz. Anders in der zweiten Mannschaft des kommenden Gegners: Für den SV Wehen Wiesbaden II erzielte der Mittelfeldspieler in 26 Partien drei Treffer. De Souzas größter Erfolg: Als Co-Trainer vom SC Paderborn stieg er 2019 in die Bundesliga auf – und ging damit den im gleichen Jahr in die Zweite Liga aufgestiegenen Osnabrückern noch aus dem Weg.
Duo Danneberg/de Souza nicht auf Dauer Chef an der Seitenlinie
Eine Zukunft als Trainerchefs wird es derweil für das Duo Danneberg/de Souza nicht geben. De Souza verfügt über keine ausreichende Trainerlizenz, auch Dannebergs B-Lizenz berechtigt maximal und nur bedingt zum Einsatz als Cheftrainer von Juniorenmannschaften. Bei der Suche nach einem neuen Chef, der dann über eine UEFA-Pro-Lizenz verfügen muss, will sich der VfL die „notwendige Zeit“ lassen. Allerdings: Länger als 15 Werktage dürfen Interimstrainer in Liga drei nicht im Amt bleiben, Ausnahmen gelten nur für Aufsteiger aus der Regionalliga.
Für das anstehende Spiel gegen Wehen Wiesbaden (zuletzt zwei Siege) spielt das erstmal keine Rolle. Für Danneberg/de Souza gilt es zunächst einmal die aktuelle Durststrecke des VfL (zwei torlose Niederlagen) gegen einen ambitionierten Gegner zu beenden. Wie es danach weitergeht – da kann nach dem Spiel wieder drauf geblickt werden.