Kerim Benoua (rechts) mit Vienna Chua, Patrick Steinbrenner (2. von links) und einem künftigen Mitarbeiter vor der neuen Filiale / Foto: Benoua
In immer mehr deutschen Städte locken die beliebten Gastro-Ketten Gustav Grün und Aro Fans von frischem und gesundem Essen an – seit diesem Frühjahr auch in Osnabrück. Anfang 2023 steht die erste Expansion des ursprünglich aus Münster stammenden Franchise ins Ausland an. Schon im Januar soll ein Gustav Grün auf Bali eröffnen.
Die Brüder Kerim und Anton Benoua gründeten 2017 zunächst Gustav Grün in Münster, zwei Jahre später folgte schließlich Aro. „Wir haben uns damals Gedanken gemacht, wie wir gesundes Essen anbieten können, das dann auch noch schmeckt“, erinnerte sich Kerim Benoua Anfang dieses Jahres im Gespräch mit der HASEPOST. Mittlerweile gibt es zwölf Filialen jeweils im Doppelpack – unter anderem in Hamburg und Bremen sollen schon bald weitere folgen.
Auch über die deutschen Landesgrenzen schaue man aktuell hinaus, erzählt Kerim Benoua jetzt in einem Gespräch mit unserer Redaktion. „Im Ausland blicken wir vor allem in Richtung Holland.“ Zur allerersten Expansion außerhalb Deutschlands kommt es allerdings nicht im direkten Nachbarland, sondern im rund 12.000 Kilometer entfernten Indonesien, genauer gesagt auf der bei Touristen beliebten Insel Bali. Die Geschichte dahinter ist absolut außergewöhnlich.
Über Singapur nach Bali
Betreiben werden das neuste Lokal der Gastrokette Gustav Grün auf Bali der Münsteraner Patrick Steinbrenner und seine Freundin Vienna Chua. Kennengelernt haben sich die beiden in Singapur, der damaligen Wahlheimat Steinbrenners und der Heimat Chuas. Bei regelmäßigen Besuchen in der ursprünglichen Heimatstadt Steinbrenners lernen beide Gustav Grün und Aro kennen und lieben. Aus einer ursprünglich für einige Tage angedachten Reise auf die indonesische Insel Bali – von Singapur ist der Trip schon wesentlich kürzer als von einem deutschen Flughafen aus – werden zunächst mehrere Monate, dann eine Entscheidung fürs Leben und nun eine Filiale von Gustav Grün. Um Zustimmung für die Idee bei Gründer Benoua brauchten die beiden nicht lange bitten – er sei schnell dabei gewesen, berichtet Benoua selber.
Aktuell steht der Umbau des vorgesehen Lokals auf Bali an. Helfende Hände kommen dabei auch aus Osnabrück. „Wir bauen aktuell mit ein paar Mitarbeitern aus Münster und Osnabrück den Laden auf“, sagt Benoua. Die Eröffnung des Gustav Grün ist für Ende Januar geplant. „Die Angestellten aus Deutschland bleiben dann noch für anderthalb Monate da und schulen unter anderem die neuen Kollegen vor Ort. Je eine Person aus Osnabrück und Münster werden im Anschluss noch einmal so lange da bleiben“, erklärt der Gründer.
Münsteraner Küche am anderen Ende der Welt
Ziel sei es, dass auch auf Bali alles dem typischen Konzept der Gastrokette entspricht, doch Benoua, der selbst gerne kocht, weiß auch, dass dahinter eine große Challenge steckt: „Jedes Obst und jedes Gemüse schmeckt in Indonesien anders als in Deutschland, daher müssen wir gucken, dass wir die Rezepte etwas anpassen. Aber grundsätzlich wollen wir schon, dass alles gleich ist. Deshalb ist auch eine Ökotrophologin mit vor Ort.“
Damit nicht nur die Touristen in den Genuss der frischen Gerichte kommen, sondern auch balinesische Einwohner, die oft über ein sehr geringes Einkommen verfügen, soll das Essen für letztere günstiger sein. Als Nachweis dient dafür eine entsprechende Residenzkarte. Erste Geschmackstest mit Balinesen seien positiv verlaufen, erzählt Benoua: „Indonesier essen generell sehr currylastig und scharf. Bei den ersten Tests haben sie das Essen zwar als komplett anders empfunden, aber trotzdem als sehr lecker.“
Gustav Grün bald in noch mehr Ländern?
Auch für die Zeit nach der für Ende Januar geplanten Eröffnung des Gustav Grün im Gebiet Canggu hat Benoua bereits Ideen: Im Sommer soll an gleicher Stelle ein Aro eröffnen, auch weitere Lokale der Gastroketten in Indonesien seien vorstellbar. Ein denkbares Expansionsziel im Ausland sei sicher auch Singapur, die langjährige Heimat des Gründerpaares des Franchise auf Bali. Vorrang habe allerdings die Expansion in deutsche Nachbarländer wie die Niederlande. Mit der ersten Auslandsstation plant Benoua zudem ein Exchangeprogramm etwa für deutsche Studierende, die ein Auslandssemester auf Bali verbringen, oder Balinesen, die für einen längeren Zeitraum Deutschland besuchen wollen.
