Mit dem Erstarken der AfD haben viele Unternehmen ihre politische Zurückhaltung aufgegeben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über welche die “Rheinische Post” berichtet.
“Etwas mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht eine politische Positionierung gegenüber der AfD als Aufgabe von Verbänden, Innungen, Kammern an”, fasst Knut Bergmann, Leiter des IW-Hauptstadtbüros, die Umfrage zusammen. “Sich selbst jenseits der Wirtschaftspolitik aktiv politisch zu positionieren, betrachten genau die Hälfte der Unternehmen als ihre eigene Angelegenheit.”
Dabei gibt es Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. “Der Anteil von Unternehmen, die das Positionsbeziehen gegen die AfD als Aufgabe ihrer Interessensvertreter verneinen, fällt mit über 40 Prozent in Ostdeutschland höher aus als in Westdeutschland mit knapp 35 Prozent”, schreiben Bergmann und Matthias Diermeier in ihrem unveröffentlichten Kurzbericht. “Andersherum fällt der Anteil von Unternehmen, die ihren Vertretern die politische Positionierung gegen die AfD zuschreiben, im Westen mit fast 58 Prozent höher aus als im Osten mit knapp über der Hälfte.”
Gesamtdeutsch gilt: Wenn ein Unternehmen selbst politische Haltung bezieht, erwarte es dies auch von seinen Verbänden: “Knapp zwei Drittel der Unternehmen, die es als ihre Aufgabe ansehen, sich über wirtschaftspolitische Fragen hinaus zu engagieren, weisen gleichzeitig ihren Interessenvertretern die Verantwortung zu, sich aktiv gegen die AfD auszusprechen”, so Bergmann weiter.
Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur