Der VfL Osnabrück und seine Elfmeter: Erneut verschießen die Lila-Weißen einen Strafstoß in Rückstand, anders als bei der vergangenen Niederlage gegen den MSV Duisburg gelingt gegen die Würzburger Kickers jedoch noch der Ausgleich.
VfL-Trainer Daniel Scherning wechselte im Vergleich zum Duisburg-Spiel vier Mal in der Startelf: Omar Haktab Traore, Florian Kleinhansl, Lukas Kunze und Sören Betram rückten für Davide Itter, Manuel Haas, Sven Köhler und “Chance“ Simakala in die Startformation. Den besseren Start vor 2.155 Zuschauern am “Dallenberg“ erwischten die Gastgeber aus Würzburg – ein erster Kopfball von Moritz Heinrich strich knapp am Pfosten vorbei (4. Minute). Zwar konnte der ebenfalls eher durchschnittlich in die Saison gestartete Mit-Absteiger mehr Druck auf das Tor der Osnabrücker erzeugen, wirklich gefährlich wurde es für VfL-Keeper “Pipo“ Kühn jedoch nicht.
Pfosten – 0:1 – Elfer verschossen
Nach einer halben Stunde wurde der VfL schließlich etwas aktiver, Mittelfeldmann Sebastian Klaas vergab noch vor dem Pausenpfiff zwei erste gute Gelegenheiten (42., 45.+2). Die zweite Hälfte startete mit einem richtigen Kracher: Ulrich Taffertshofer packte einen satten Distanzschuss aus und scheiterte am Pfosten. Auf der anderen Seite machte es David Kopacz aus kurzer Distanz besser: Der beste Würzburger nickte eine Hereingabe auf fünf Metern wuchtig zur Würzburger Führung ein. Sekunden später verpassten die Gastgeber in rasanten Anfangsminuten der zweiten Spielhälfte nur knapp den zweiten Treffer (49.).
In Minute 53 dann die große Chance für den VfL: Torschütze Kopacz war nach einer Ecke zu ungestüm zu Werke gegangen, Schiedsrichter Franz Bokop zeigte auf den Punkt. Nachdem vergangenen Mittwoch Lukas Gugganig vergeben hatte, übernahm nun Kapitän Marc Heider die Verantwortung – und machte es nicht viel besser: Mit einem Schuss in die rechte untere Ecke scheiterte der Angreifer an Würzburgs Schlussmann Hendrik Bonmann. Beinahe wäre es für den VfL wenig später noch bitterer gekommen, doch Kopacz scheiterte frei vor Kühn am Pfosten (62.).
Klaas belohnt die Osnabrücker Moral
In der Folge bewiesen die Osnabrücker wie schon in den vergangenen Spielen eine große Moral – und belohnten sich dieses Mal: Sebastian Klaas traf nach einen Würzburger Querschläger und auf Kopfballvorlage von Heider mit einem satten Schuss aus 14 Metern zum 1:1 (81.). Angefeuert von erneut tollen Fans hätten die Osnabrücker das Spiel in der Folge dann sogar noch ganz drehen können, doch Kleinhansl vergab in der Nachspielzeit die große Chance auf den Siegtreffer.
Fazit: Moral reicht nicht immer aus
Positiv: Der VfL kann nach zwei torlosen Niederlagen doch noch treffen und wieder punkten. Negativ: Insbesondere in der ersten halben Stunde und in der Phase um das zwischenzeitige 0:1 zeigten die Osnabrücker eine schwammige Leistung, die durchaus härter hätte bestraft werden können. Erneut scheiterten die Osnabrücker vom Punkt – solche Gelegenheiten, insbesondere in einer Drangphase des Gegners, zu vergeben, macht das Spiel dann auch nicht leichter. Immerhin bewiesen die Lila-Weißen und ihr Anhang erneut eine tolle Moral, die dieses Mal auch teilweise belohnt wurde. Dem Torschützen Sebastian Klaas, gleichzeitig einer der besten VfLern auf dem Platz, ist nun auch zu wünschen, endlich mal über eine längere Zeit verletzungsfrei zu bleiben.
Am Mittwoch kommt Dortmund
Zur Regeneration nach einem anstrengenden Auswärtsspiel bleibt dem VfL Osnabrück nun kaum Zeit – bereits am Mittwoch kommt die spielstarke Zweitvertretung der Borussia aus Dortmund um den Ex-Osnabrücker Steffen Tigges. Zugelassen für das Spiel an der Bremer Brücke sind dann 7.156 Zuschauer, die nach drei sieglosen Partien am Stück erneut auf einen Sieg ihres VfL hoffen werden.
Titelbild: Sebastian Klaas jubelt nach dem 1:1; Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Julien Christ; Imago