Nach der Punkteteilung im Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 muss der VfL Osnabrück Samstag beim SV Waldhof Mannheim ran. Trainer Uwe Koschinat erwartet eine knifflige Aufgabe, entließ der Tabellenletzte unter der Woche doch als erster Verein in dieser Drittligasaison seinen Trainer. Ein alter Bekannter soll die Waldhöfer nun wieder in die Spur bringen.
Nur ein Sieg und gerade einmal fünf Punkte auf dem Konto: Die unfreiwillige Rückkehr in die 3. Liga hätte der VfL Osnabrück sicher gerne erfolgreicher gestartet. Noch einmal weniger in Tritt kommt der SV Waldhof Mannheim. Nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen und einem blamablen Aus im Landespokal gegen den Siebtligisten VfR Gommersdorf (0:1) kam der Tabellenletzte am vergangenen Wochenende auch gegen ebenfalls schwach in die Saison gestartet Rostocker nicht über ein 1:1 hinaus. In der Folge musste Coach Marco Antwerpen als erster Trainer in dieser Drittligasaison die Segel streichen.
Dabei war der Vertrag mit dem 52-Jährigen, der die Waldhöfer in der vergangenen Spielzeit in akuter Abstiegsnot übernommen und dank eines Sieges am vorletzten Spieltag “über den Strich“ geführt hatte, erst im Sommer verlängert worden. Mannheims Sportchef Anthony Loviso, selbst erst seit dem 12. September im Amt, löste die Trainersuche schnell und stellte nur einen Tag nach Antwerpens Entlassung mit Bernhard Trares einen alten Bekannten als Nachfolger vor.
Mit dem Rückkehrer zurück in die Erfolgsspur?
Der als Co-Trainer beim Hamburger SV und dem VfB Stuttgart bereits in der Bundesliga tätig gewesene Fußballlehrer führte das Team aus dem namensgebenden Mannheimer Stadtteil Walhof 2019 aus der Regionalliga in die 3. Liga und damit nach 16 Jahren Abstinenz zurück in den Profifußball. Unter Trares sicherte sich der einstige Bundesligaverein seitdem immer einen einstelligen Tabellenplatz, konkurrierte mit dem VfL Osnabrück und weiteren Vereinen in der Saison 2022/23 sogar länger um den Aufstieg in die 2. Bundesliga – bis in der vergangenen Spielzeit der Absturz in die untere Tabellenregion und das Aus des Aufstiegstrainers folgte. Unter dessen Leitung soll es nun wieder aufwärts gehen. Helfen soll bei der Mission auch Maximilian Thalhammer, der vor seinem Wechsel nach Mannheim im Sommer beim VfL unter Vertrag stand und bei seinem neuen Verein bislang in jeder Partie zum Einsatz kam.
„Viele Dinge sind denkbar”
„Es ist sehr schwierig einzuschätzen, ob der Trainerwechsel in Mannheim tatsächlich ganz viele Kräfte freisetzen wird“, kommentierte derweil VfL-Trainer Uwe Koschinat die kurzfristigen personellen Änderungen beim kommenden Gegner der Lila-Weißen. Insbesondere der Zeitpunkt der Entscheidung sei für ihn überraschend gewesen, da Mannheim zuletzt mit einem Remis aus der Länderspielpause gekommen sei. Der 53-Jährige zur Vorbereitung seines Teams weiter: „Ganz, ganz viele Dinge sind denkbar. Ich orientiere mich erst einmal an der grundsätzlichen Spielweise von Bernhard Trares. Es wird für eine gewisse Euphorie sorgen, dass er zurück beim Waldhof ist.“ Entsprechend sei das Spiel „deutlich schwieriger vorzubereiten, als ein Spiel, bei denen du relevante Aussagen auf Basis der bisherigen Spiele treffen kannst“.
VfL Osnabrück droht Simakala-Aufall
Der VfL-Coach will sich daher verstärkt auf das eigene Spiel konzentrieren, in dem er womöglich auf „Chance“ Simakala verzichten muss. Der Osnabrück-Rückkehrer laboriert derzeit an einer Sehnenreizung im Adduktorenbereich. Eine endgültige Prognose wollte Koschinat noch nicht treffen. Mit einer Sprunggelenksverletzung sicher ausfallen wird hingegen Bryang Kayo.
Anstoß im Mannheim Carl-Benz-Stadion ist am Samstag um 14 Uhr. Das Spiel wird im Pay-TV bei Magenta Sport übertragen.