Marc Heider bejubelt seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 4:1-Führung. / Foto: Marc Niemeyer
Das Nachholspiel des VfL Osnabrück am gestrigen Mittwochabend (2. Februar) beim MSV Duisburg mutierte nicht nur zu einem wilden Torspektakel, sondern stellte gleich mehrere Vereinsrekorde ein.
Mit 6:3 fegten die Lila-Weißen den Gastgeber aus dem Ruhrgebiet nach packenden 90 Minuten aus deren eigenem Stadion. Zwar blieb ein fader Beigeschmack angesichts einer ungewöhnlichen Vorgeschichte, doch neben dem Sprung auf Tabellenplatz vier dürften gleich mehrere eingestellte Torrekorde die VfL-Fans darüber hinweg trösten.
Vier mal sechs Tore für lila-weiß
Sechs Tore erzielte der VfL seit Beginn der detaillierten Datenerfassung vor dieser wilden Nachholpartie am gestrigen Abend erst in drei Pflichtspielen: An der heimischen Bremer Brücke bezwangen die Lila-Weißen in der Saison 1992/93 einst Waldhof Mannheim mit 6:0 (gleichzeitig der höchste Sieg des VfL), in der Saison 2017/18 folgte ein 6:1-Sieg gegen den Chemnitzer FC. Der letzte und einzige Auswärtssieg mit sechs VfL-Treffern liegt so weit zurück, dass er in einigen aktuellen Statistiken gar nicht mehr berücksichtigt wird: Am 20. Septemeber 1980 – also vor über 41 Jahren – besiegten die Osnabrücker Viktoria Köln mit 6:2 aus eigener Sicht.
Marc Heider – Mr. Sechs-Tore-Sieg
Auch ein Blick auf das Personal bei den Rekordsiegen lohnt sich: Beim höchsten Auswärtssieg standen mit Rolf Meyer (heute Torwarttrainer) und Lothar Gans (ehemaliger Geschäftsführer) zwei heutige VfL-Legenden auf dem Platz. Aus dem aktuelle Team konnte sich Kapitän Marc Heider gleich bei zwei Sechs-Tore-Siegen eintragen: Beim gestrigen Sieg steuerte der Oldie einen Treffer bei, ebenso beim Sieg gegen Chemnitz.
Und noch ein weiterer Rekord wackelte beim gestrigen Spiel gehörig: Neun Tore in einem Spiel des VfL gab es erst ein einziges Mal seit Beginn der Datenerfassung: In der Saison 2007/08 verloren die Hasestädter allerdings mit 3:6 gegen Greuther Fürth.
Dieses Resultat drehten die Lila-Weißen gestern einfach mal um – und theoretisch wäre sogar noch mehr drin gewesen: Vor dem sechsten Treffer durch Felix Higl ließen die Osnabrücker gleich mehrere beste Chancen ungenutzt, in Halbzeit eins kam zudem noch ein Pfostenschuss hinzu. Bei einem weiteren Treffer wären die Rekorde nicht nur eigestellt, sondern sogar gebrochen worden, aber das wird den allermeisten VfLern nach dem Spektakel wohl zurecht völlig egal sein.