Der VfL Osnabrück feiert nach zwei völlig verschiedenen Halbzeiten einen verdienten Auswärtssieg im Dortmunder Signal Iduna Park. Rund 3.000 mitgereiste Anhänger machen die Partie im größten deutschen Fußballstadion dabei zu einem gefühlten lila-weißen Heimspiel.
Nach dem gelungenen Jahresauftakt gegen Viktoria Köln sah Trainer Tobias Schweinsteiger keinen Grund für personelle Wechsel, setzte erneut auf Philipp Kühn im Tor und Erik Engelhardt im Sturmzentrum. Flankiert wurde der „Mann der Stunde“ dabei von „Chance“ Simakala und Noel Niemann, der sich nach nur 25 Sekunden im Spiel anmeldete: Aus 18 Metern traf der Flügelspieler nur die Latte – der Auftakt einer wilden ersten Hälfte. Nur eine Minute später zog auf der anderen Seite Göktan Gürpüz aus der Distanz ab und traf sehenswert ins Eck zum frühen Rückstand der Osnabrücker.
VfL dreht die Partie
Der VfL zeigte sich jedoch kaum erschrocken und bestrafte den BVB für einen Abwehrschnitzer: Nach Tom Rothes Fehlpass veredelte – natürlich – Engelhardt einen Spielzug über drei Stationen zum verdienten Ausgleich (21. Spielminute). Die jungen Dortmunder wirkten im Anschluss angeknockt, während die Osnabrücker weiter den Weg nach vorne suchten. Der verdiente Lohn sollte vom Strafpunkt folgen: Pharell Nnamdi Collins legte Simakala im Sechzehner, der beste Osnabrücker Torschütze bedankte sich mit einem sicheren Elfmeter (34.) – bereits sein vierter in dieser Saison. Mit dem 2:1 aus Osnabrücker Sicht ging die Partie nach sehr ansehnlichen ersten 45 Minuten in die Kabinen.
Nix los in Halbzeit zwei – bis Heider retten muss
Den Schwung aus der ersten Halbzeit ließen beide Mannschaften dann allerdings in den Katakomben. Einen ersten Akzent setzte der für den gelb verwarnten Omar Traore eingewechselte Henry Rorig, seinen Schuss wehrte BVB-Schlussmann Marcel Lotka gerade noch rechtzeitig ab (48.). Viel mehr sollte bis in die Nachspielzeit hinein nicht passieren. Während die Osnabrücker souverän verteidigten, es aber verpassten, die Partie zu entscheiden, kam von seit vier Spielen sieglosen Dortmundern nichts mehr.
Erst per Standard in der Nachspielzeit meldete sich der BVB-Nachwuchs noch einmal zurück, doch Kühn packte im zweiten Versuch sicher zu. Im Anschluss an eine ganze Reihe an Ecken, deren Ursprung auf eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters zurückging, wurde es dann noch einmal dramatisch: Nach einem Kopfball senkte sich der Ball in Minute 97 bereits über Kühn hinweg in Richtung VfL-Tor, doch Joker Marc Heider rettete artistisch für seinen geschlagenen Keeper. Eine überragende Aktion, die den Lila-Weißen schlussendlich den vierten Sieg in Folge sicherte.
VfL rückt in der Tabelle vor
In der Tabelle ist der VfL nach einer weitestgehend souveränen Leistung endlich wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz angekommen und steht nun auf Rang acht, acht Punkte hinter dem Relegationsplatz drei. Am kommenden Wochenende steht für die Hasestädter die Auswärtsfahrt an, dann geht es zum Auftakt der Rückrunde nach Duisburg.