Während der Umbau der Bremer Brücke, Heimspielstätte des VfL Osnabrück, noch in Kinderschuhen steckt, hat man beim Nachbar-Rivalen SC Preußen Münster Nägel mit Köpfen gemacht. Zum Umbau des baufälligen Stadions an der Hammer Straße steuert die Stadt fast 90 Millionen bei – noch einmal deutlich mehr als die Hasestadt zum Sanierung des Osnabrücker Pendants beitragen wird.
Wie Fußball-Zweitligist SC Preußen Münster am Montag in einer Pressekonferenz verkündete, wird das Stadion an der Hammer Straße durch die Hellmich Gruppe bis 2028 umfassend modernisiert und umgebaut. Herzstück der vorgestellten Baupläne ist eine neue Osttribüne, die über 8.700 Stehplätze verfügen und auch die Wünsche der Fans berücksichtigen soll. Insgesamt wird das modernisierte Stadion mehr als 19.000 Zuschauern Platz bieten. Neben der verbesserten Kapazität betont der Verein auch die Aspekte Energieeffizienz, Barrierefreiheit und die harmonische Integration des Stadions in den Stadtteil Berg Fidel.
Kita im Preußen-Stadion
Zusätzlich zum reinen Stadionumbau entstehen in der Südostecke ein vierstöckiges Gebäude, das eine Kindertagesstätte und die neue Geschäftsstelle des Vereins beherbergen wird. Im nördlichen Teil des Stadions werden neue Funktionsräume gebaut, die den Spielbetrieb am Spieltag unterstützen sollen.
Umbau im laufenden Spielbetrieb
Der Baubeginn ist für das zweite Quartal des kommenden Jahres geplant, die Fertigstellung des gesamten Projekts für Februar 2028. Einzelne Bauabschnitte sollen jedoch schon vorher fertiggestellt werden: Die Westtribüne wird voraussichtlich Ende 2025 bereit sein, gefolgt von der Osttribüne Ende 2026 und der Nordtribüne Ende 2027. Der Umbau findet im laufenden Spielbetrieb statt. Trotz der Bauarbeiten und obwohl das Stadion derzeit nur knapp 12.800 Zuschauern Platz bietet, soll die Stadionkapazität während der Bauphase nicht unter 9.000 Plätze fallen.
Stadt steuert fast 90 Millionen Euro bei
Finanziell wurde das Projekt bereits aufgestockt. Der Stadtrat von Münster hat das ursprünglich vorgesehene Budget von 65 Millionen Euro auf 88 Millionen Euro erhöht. SC Preußen Münster-Geschäftsführer Ole Kittner ist zuversichtlich, dass das neue Stadion nicht nur dem Verein, sondern auch der gesamten Region Münsterland zugutekommen wird: „Dieses Stadion wird Preußen Münster emotional, sportlich und wirtschaftlich auf ein neues Level heben. 1,6 Millionen Menschen aus dem Münsterland können hier eine emotionale Heimat finden und für die Stadt Münster wird der Berg Fidel zu einem überregionalen Botschafter für den Sport.“
Neben dem SC Preußen Münster sollen auch andere sportliche Institutionen des Stadtteils, wie der USC Münster (Volleyball) und die Uni Baskets (Basketball), von den erweiterten Infrastrukturen profitieren.