Nach jeder Menge Hin und Her im Vorfeld empfängt der VfL Osnabrück am Dienstag (7. Mai) Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04. Mit Blick auf die Tabelle müssen die Lila-Weißen zwingend gewinnen, um den Abstieg zumindest zu vertagen.
Für diejenigen, die in den letzten Tagen weder die HASEPOST noch andere Zeitungen Geleen haben, mag der folgende Satz etwas komisch klingen: Der VfL Osnabrück absolviert sein Heimspiel gegen den FC Schalke 04 im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli – ohne Zuschauer. Wie es dazu kommen konnte? Ein Rückblick auf die vergangene Woche:
- Dienstag (30. April): Der VfL Osnabrück lädt sehr kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein – und verkündet dort überraschend, dass die Stadt Osnabrück den Lila-Weißen nach einer turnusmäßig durchgeführten gutachterlichen Prüfung der Dachkonstruktionen aufgrund festgestellter Mängel eine vorübergehende Nutzungsuntersagung für die Bremer Brücke erteilt hat. Die kurzfristige wie langfristige Zukunft der mittlerweile 90 Jahre alten Spielstätte des VfL Osnabrück – offen. Das betrifft allen voran die bevorstehende Partie gegen den FC Schalke 04, die eigentlich am Samstag (4. Mai) stattfinden soll(te).
- Mittwoch (1. Mai): Der Bundesliga-Absteiger aus Gelsenkirchen wendet sich an die Deutsche Fußball Liga (DFL), fürchtet eine Wettbewerbsverzerrung im Falle einer Verlegung der 32. Saisonpartie zwischen die Spieltage 33 und 34 und schlägt Alternativen vor: Ein Spiel mit weniger oder ohne Zuschauer in Osnabrück, eine Austragung in der Schalker Veltins-Arena ebenfalls mit reduzierter Zuschauerkapazität oder vor leeren Rängen oder ein Spiel auf neutralem Grund.
- Donnerstag (2. Mai) Die DFL verlegt die Partie auf den 7. Mai, als Spielort wird das Millerntor-Stadion vom FC St. Pauli auserkoren. Zuschauer sind dabei aus „diversen Gründen“ nicht zugelassen. Der VfL bezeichnet diese Option als „alles andere als erfreulich”, offenbart zudem, dass man lieber am 15. Mai mit Zuschauern an der Bremer Brücke gespielt hätte, was Schalke allerdings wie auch Spiele mit Zuschauern in Hannover oder Bremen abgelehnt haben soll. Die „Knappen“ wiederum reagieren darauf mit Unverständnis und weisen die Vorwürfe als haltlos zurück.
Sportlich gesehen ist alles klar
So unklar das Drumherum, so simpel ist aus Osnabrücker Sicht das Fußballerische zu erklären: Der VfL muss gewinnen, sonst ist der drohende Abstieg in die 3. Liga fix. Einen möglichen „Sofa-Abstieg“ verhinderte am Wochenende nur knapp eine 0:1-Niederlage von Abstiegskonkurrent Wehen Wiesbaden gegen Tabellenführer Holstein Kiel. Mit einem Sieg gegen Schalke könnte der VfL nun auf fünf Punkte an den Relegationsrang heranrücken, bräuchte dann aber immer noch zwei Siege und Patzer der Konkurrenz an den letzten beiden Spieltagen für den Ligaverbleib.
Auch Schalke könnte mit einem Sieg für Klarheit sorgen – und den lange ungewissen Klassenerhalt sichern. Gegen beide Teams spricht dabei allerdings, dass man sich außerhalb des eigenen Stadions schwer tut: Schalke liegt mit neun Zählern in der Auswärtstabelle sogar noch hinter dem VfL.