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VfL Osnabrück: Mit Torhüter Lukas Jonsson ins Heimspiel gegen Saarbrücken?

Zum Abschluss der englischen Woche mit drei attraktiven Gegnern reist der Tabellenvierte aus Saarbrücken zum VfL Osnabrück an die Bremer Brücke. Spannend abseits des Spielgeschehens wird aus lila-weißer Sicht insbesondere die neue Runde in der Torhüter-Frage.

Viel unterschiedlichere persönliche Gefühlswelten dürfte es im Fußball gar nicht geben: Während David Richter unter der Woche ausgerechnet vor dem Spiel gegen seinen Ex-Verein ausgebootet wurde, feierte Lukas Jonsson gegen den TSV 1860 München ein grundsolides Auslandsdebüt inklusive Punktgewinn. Von VfL-Trainer Pit Reimers gab es dafür im Anschluss an die Partie lobende Worte: Eine gute Ausstrahlung habe der Schlussmann bei seiner Premiere gehabt, Ruhe ausgestrahlt.

Der Mannschaft gab der 32-jährige Schwede so die erhofften Impulse. Immer wieder fiel auf, dass Jonsson den Ball auch mal länger am Fuß hielt. Der Großteil seiner Pässe kam an – anders als zuletzt bei Richter, der insbesondere bei langen Bällen Fehler produzierte. Was Jonsson seinem Konkurrenten außerdem voraushatte: Wenn es eng wurde, nutzte er die Klarheit als Mittel. Auch fiel er mit der energetischen Körpersprache auf, die David Richter in den jüngsten Partien abhanden gekommen war – was angesichts zahlreicher und teils unter der Gürtellinie befindlichen Social-Media-Kommentaren einiger “Fans“ zu seinen Leistungen durchaus menschlich ist.

Jonsson-Entscheidung war richtig

Ihn aus der Schusslinie zu nehmen, offenbarte sich in den 90 Minuten im Münchener Nieselregen als richtige Entscheidung. Reimers fand für Richter im Anschluss dennoch aufbauende Worte. Die bisherige Nummer 1 ausgerechnet vor dem Spiel gegen dessen Ex-Verein auszubooten, sei ihm schwergefallen. Weiterhin lobte der Trainer den professionellen Umgang Richters mit der Situation. Auch wenn die Tür zurück ins VfL-Tor für Richter damit durchaus geöffnet ist, dürfte Konkurrent Jonsson nach dem München-Spiel vorerst die Nase vorn haben. Anlässe zu einer erneuten Umstellung gibt es aus der Ferne aktuell nicht.

Zwei weitere Umstellungen zahlen sich aus

Apropos Umstellung: Drei personelle Wechsel nahm Reimers über den Torhüter-Tausch hinaus jüngst vor – zwei davon lohnten sich. Im Mittelfeld strahlte Routinier Robert Tesche bei seiner Startelf-Premiere in dieser Saison endlich wieder die von ihm erhoffte Ruhe aus. Auch Joel Zwarts, der in dieser Saison zumeist auf den rechten Flügel ausweichen musste, nutzte den durchaus mit freudigen Gründen verbundenen Ausfall von Stürmer Erik Engelhardt, dessen Frau in den Spielminuten in den Wehen lag, für sich. Gegen seinen Ex-Verein gelang dem VfL-Angreifer ein Treffer, zudem schaffte er im Zusammenspiel mit Ba-Muaka Simakala immer wieder die zuletzt schmerzlich vermisste Tiefe.

Links und rechts hinten machen Sorgen

Sorgen machen hingegen die Außenverteidigerpositionen. Nachdem zuvor Niklas Wiemann gegen Arminia Bielefeld große Probleme hatte, patzte vor dem ersten Gegentreffer in München nun mit Bastian Conus auch die zweite Option für hinten links entscheidend. Defensiv agieren beide zu anfällig.

Auf der rechten Seite machte Niklas Niehoff erneut ein ordentliches Spiel. Die Kieler Leihgabe ist eigentlich auf dem offensiven Flügel beheimatet und wird dort mangels Alternativen durchaus schmerzlich vermisst. Dass er hinten ran muss – und es dort gerade im offensiven Bereich durchaus gut macht – , ist auch ein Signal an das eigentlich für die Position angedachte Personal. Der erfahrene Bashkim Ajdini erwischt einen schwachen Saisonstart, Lion Semic gefällt offensiv wie Niehoff durchaus, aber patzte wie Gegenüber Conus gegen München entscheidend.

VfL-Fans halten zur Mannschaft

Um den laut eigener Aussage Schritt nach vorne gegen die Münchener Löwen am Samstag im Heimspiel gegen Saarbrücken zu veredeln, wird sich Trainer Pit Reimers also durchaus erneut etwas einfallen lassen müssen. Immerhin: Nachdem unter der Woche mehrere hundert Anhängerinnen und -Anhänger mit nach München reisten und die Mannschaft dort mit Applaus verabschiedeten, kann sich der VfL auch am kommenden Brückentag wieder auf eine zahlreiche Unterstützung verlassen. Weite Teile der Bremer Brücke sind schon jetzt ausverkauft. Anstoß am Samstag ist um 14 Uhr.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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