Marc Heider (li.) bejubelt seinen Treffer zum 3:2 mit Emeka Oduah (mi.) und Maurice Trapp. / Foto: Marc Niemeyer
Der VfL Osnabrück meldet sich mit einem 3:2-Sieg gegen den abstiegsgefährdeten SC Verl aus der kurzfristigen Corona-Pause zurück. Die Lila-Weißen verdienen sich die drei Punkte trotz zweier Rückstände durch eine kämpferisch überzeugende Leistung.
Dass ein Sieg gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus Verl alles andere als ein Selbstläufer werden würde, machte sich dabei früh bemerkbar. Bereits nach 40 Sekunden musste VfL-Keeper Philipp Kühn erstmals einen gefährlichen Abschluss des Tabellensiebzehnten aus der Nähe von Bielefeld abwehren. Auf der anderen Seite meldeten sich auch die Gastgeber vor rund 10.000 Fans an der Bremer Brücke offensiv an, blieben dabei jedoch zunächst ungefährlich.
Verl zweimal kaltschnäuziger
Kaltschnäuziger präsentierte sich hingegen der Sportclub: Da sich die VfL-Defensive, in der Timo Beermann bis Saisonende fehlen wird, zu löchrig zeigte, konnte Ron Berlinski die Gäste nach 20 Minuten freistehend aus kurzer Distanz in Führung bringen. Der VfL hatte zunächst wenig entgegenzusetzen, glich rund zehn Minuten später allerdings trotzdem aus. Aaron Opokus Schuss wurde gerade noch (mit der Hand eines Verlers?) geblockt, doch inmitten der „Hand“-Schreie setzte der aufgerückte Omar Haktab Traore nach und drückte den Ball über die Linie (31. Spielminute). Der VfL war nun dran, setzte sich offensiv fest, verpasste jedoch die Führung, die zur Pause nicht unverdient gewesen wäre bei mehreren aussichtsreichen Chancen.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Osnabrücker stärker, die Gäste bekamen jedoch immer wieder ein Bein dazwischen. Ein wenig Osnabrücker Unvermögen kam dann auch in Minute 65 hinzu: Der eingewechselte Emeka Oduah fing einen haarsträubenden Rückpass in Richtung Verls Schlussmann Niclas Thiede ab, bekam dann jedoch freistehend die Beine nicht sortiert und verstolperte. Eine Minute später scheiterte auch der erneut gut aufgelegte Opoku. Cooler blieben die Gäste: Aaron Berzel brachte den SC nach einer Ecke erneut in Führung (67.).
Klaas trifft vom Punkt
Auch vom zweiten Rückstand ließ sich der VfL jedoch nicht unterkriegen: Nach einer unübersichtlichen Szene im Verler Sechzehner entschied Schiedsrichter Max Burda auf Foulelfmeter für Osnabrück. Marc Heider war wohl gefoult worden. Sebastian Klaas nahm sich der Sache an und verwandelte sicher (73.). Die Osnabrücker blieben dran und beinahe hätte Klaas mit einem Doppelpack das Spiel gedreht, doch der Mittelfeldmann scheiterte aus kurzer Distanz (82.).
Heider, immer wieder Heider
Fünf Minuten vor Schluss stellte Publikumsliebling Marc Heider die Bremer Brücke dann doch noch auf den Kopf: Der Routinier köpfte auf Klaas-Flanke zur verdienten Führung ein. Dem hatte Verl im Anschluss nichts mehr entgegenzusetzen.
Mit letzten Kräften krönt sich der VfL im „Nachbarschaftsduell“ dank einer kämpferisch starken Leistung zum Sieger. Während Verl weiterhin in Richtung Abstieg taumelt, können die Lila-Weißen von Platz fünf weiterhin nach oben blicken. Am kommenden Wochenende steht die richtungsweisende Auswärtspartie beim Tabellennachbarn TSV 1860 München an. Im Anschluss reist der VfL umgehend weiter zum Nachholspiel in Halle am Dienstag. Der Rückstand auf den Relegationsrang drei beträgt bei zwei Nachholspielen aktuell sieben Punkte.