Erstmals in seiner Vereinshistorie geht der VfL Osnabrück an diesem Wochenende auf dem letzten Tabellenplatz stehend in ein Spiel in der 3. Liga. Trotz des bislang alarmierenden Saisonverlaufs sah Coach Pit Reimers zuletzt Spielanlagen, auf den man aufbauen könne.
Eigentlich lief es beim Debüt von Neutrainer Pit Reimers am vergangenen Wochenende beim SV Wehen Wiesbaden ganz gut für den VfL. Defensiv zeigten sich die Osnabrücker gegenüber den vorherigen Spielen deutlich verbessert, offensiv genügte eine Geniestreich von „Chance“ Simakala zur knappen, aber nicht unverdienten Führung beim Mitabsteiger. Es folgte eine bittere Ampel-Karte für Lion Semic, ein Gegentreffer aus dem Nichts – der noch dazu kurios durch eine durchrutschende Flanke aus dem Halbfeld fiel – und der späte Tiefschlag durch ein nicht minder ulkiges Eckball-Gegentor.
So bitter sie am Ende war – die 1:2-Niederlage und ihre Entstehung passt in die Saison des VfL. 17 Gegentore mussten die Lila-Weißen in dieser Spielzeit bereits schlucken – mehr hat keiner. Wieder fiel das Gegentor spät – auch das zieht sich seit dem ersten Spieltag (späte 0:1-Niederlage gegen Sandhausen) durch die Saison.
Reimers sieht positive Dinge
Reimers sah trotz der erneuten Niederlage viele positive Dinge im Spiel seiner Mannschaft, lobte im Anschluss insbesondere das bis zur Unterzahl ab Minute 80 gelungene Verteidigen im Kollektiv. Darauf könne man aufbauen. Dennoch sind die Baustellen, die der Neutrainer angehen muss, auch im Wiesbaden-Spiel offensichtlich geworden. Diese betreffen neben der schwächsten Defensive der Liga allen voran die mentale Verfassung der Lila-Weißen. Denn auch wenn die jüngsten Trainingseindrücke durchaus gute Laune signalisierten – einfach wegzustecken ist die Vielzahl der Wirkungstreffer in dieser Saison mittlerweile nicht mehr.
Lange Vorbereitung auf Stuttgart-Spiel
Nachdem Reimers in der vergangenen Woche nur drei Tage mit seiner neuen Mannschaft hatte, stand und steht im nun eine komplette Woche zur Vorbereitung auf das kommende Spiel zur Verfügung. Da die Lila-Weißen zudem zu ungewohnter Uhrzeit, am Sonntag um 19:30 Uhr, zuhause gegen VfB Stuttgart II antreten, bleibt sogar noch etwas mehr Zeit. Im Duell mit dem Aufsteiger ist der VfL dann allerdings fast schon zum Siegen verdammt, um einen weiteren Tiefschlag zu vermeiden und den historisch schlechten Tabellenplatz möglichst schnell wieder zu verlassen.