Der VfL Osnabrück spielt zum Abschluss des 26. Spieltags am Montagabend gegen die Viktoria Köln erneut 1:1 und verpasst damit den Sprung auf Tabellenplatz drei.
500 Fans begleiteten den VfL (wohlgemerkt an einem Montagabend) ins rund 170 Kilometer entfernte Köln und machten damit einen standesgemäßen Anteil an den insgesamt 2.000 Fans im Sportpark Höhenberg aus. Trainer Daniel Scherning verzichtete nach dem unglücklichen 1:1 im vergangenen Heimspiel gegen Türkgücü München auf große Rotation, einzig Linksverteidiger Florian Kleinhansl rückte wieder positionsgetreu für Manuel Haas in die Startelf.
Wieder mal ein schwungvoller Auftakt
Wie mittlerweile gewohnt startete der VfL schwungvoll in die Partie, nach wenigen Sekunden verzog Omar Haktab Traore einen ersten Volleyversuch. Nur fünf Minuten später scheiterte „Chance“ Simakala frei vor Viktoria-Schlussmann Elias Bördner. Auf der anderen Seite meldeten sich die Gastgeber in Person von Seokju Hong erstmals gefährlich vor dem Tor von Philipp Kühn (8. Spielminute). Der erst 18-jährige Südkoreaner Hong blieb in der Folge einer der stärksten Akteure des Abends.
Nach munterem Beginn verlor die Partie zur Mitte der ersten Hälfte zunehmend an Tempo, Kühn vereitelte die beste Chance mit einer Glanztat gegen Hong, der allerdings auch im Abseits gestanden hatte (28.). Und so musste ein Standard für den ersten Treffer des Spiels herhalten: David Philipp versenkte einen direkten Freistoß von der Strafraumkante traumhaft und sorgte für den Rückstand des bis dato eigentlich spielbestimmenden VfL nach einer halben Stunde. Bis zur Pause fehlten den Lila-Weißen in der Folge die Lösung gegen die nun kompaktere Kölner Defensive und so stand nach 45 Minuten ein 0:1 aus Gästesicht auf der Anzeigetafel.
Und wieder geht’s munter los
In der Kabine schien Trainer Scherning dann allerdings die passenden Worte gefunden zu haben, denn der VfL kam mit viel Zug zum gegnerischen Tor aus der Pause. Bei einem ersten Angriff der Kölner hatten die Osnabrücker dann allerdings Glück, diesmal verpasste Philipp mit einem schönen Schlenzer sein zweites Traumtor des Tages (49.). Im direkten Gegenzug dann der erlösende Ausgleich für Lila-weiß: Sven Köhler nahm eine Flanke von Aaron Opoku volley, Bördner konnte nicht mehr entscheidend abwehren – 1:1 (50.).
Einige Wechsel auf beiden Seiten lahmten das Spielgeschehen in der Folge wieder ein wenig, Traores gefährliche Hereingabe konnte der 19-jährige Schlussmann der Viktoria dann wieder gut entschärfen (64.). Die Schlussviertelstunde begann der VfL mit einem Powerplay. Gleich zweimal konnte der eingewechselte Sören Bertram in letzter Sekunde ausgebremst werden (74., 75.), dann nahm Schiedsrichter Martin Pedersen den Lila-Weißen die aussichtsreichste Chance auf den Führungstreffer: Opoku war giftig in den Zweikampf gespritzt und hatte mit einem fairen Zweikampf eine Drei-gegen-eins-Situation eröffnete, doch der Unparteiische pfiff den Deutsch-Ghanaer zu Unrecht zurück (79.).
Spannung bis zum Schluss
Bis in die Schlussminuten blieb es schließlich spannend, ehe Luca Marseiler alleine auf VfL-Keeper Kühn zulief und mutterseelenallein die beste Chance zum späten Siegtreffer für die Viktoria vergab. So blieb es beim 1:1, über das sich beide Mannschaften angesichts mangelnder Chancenverwertung ärgern dürften. Der VfL bleibt im Jahr 2022 zwar weiterhin ungeschlagen, verpasst allerdings den Sprung auf Platz drei. Besonders ärgerlich: Am Wochenende hatten bereits die direkten Konkurrenten aus Braunschweig und Saarbrücken Punkte liegen lassen.
Am kommenden Samstag kommt es an der Bremer Brücke zum Nordderby gegen jene Eintracht aus Braunschweig. Beim Spitzenspiel zwischen dem Tabellenvierten und -fünften dürften dann auch wieder deutlich mehr Zuschauer dabei sein als bei den vergangenen Heimpartien.