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VfL in der Krise: Erster Politiker bringt Insolvenz ins Spiel

Die 11.000 Einwohner Gemeinde Drochtersen mit seinem Ortsteil „Assel“ darf für sich in Anspruch nehmen, den VfL Osnabrück nicht nur auf dem Fußballfeld geschlagen zu haben, sondern auch Auslöser für eine veritable Vereinskrise zu sein.

Weniger Fußballaffinen Lesern empfehlen wir die Lektüre eines Artikels des Portals liga3-online.de, der kompakt auf den Punkt bringt, wie es um die Lila Weißen steht. Es geht um rund eine Million Euro, um hektisch entwickelte Sparpläne und Entlassungen.

Insolvenzverfahren als Chance

Nun tritt der erste Lokalpolitiker auf den Plan und fordert Konsequenzen von der Vereins- und Geschäftsführung.
Moritz Gallenkamp (FDP) wagt es das Wort „Insolvenzverfahren“ auszusprechen und fordert in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung von Geschäftsführer Jürgen Wehlend Konsequenzen.

Hier die Erklärung im Wortlaut:

„Der VfL Osnabrück ist aus dem NFV-Pokal ausgeschieden. Sportlich ein Tiefpunkt wirtschaftlich jedoch mit schlimmen Folgen. Und was passiert? Mitarbeiter werden entlassen aber die Verantwortlichen handeln weiter. Das geht nicht. Wenn ein Unternehmen nicht läuft, liegt es zuerst an den Verantwortlichen und nicht an den Mitarbeitern. Es wird Zeit, dass beim VfL Osnabrück ein wirklicher Neuanfang stattfindet. Ein Neuanfang findet jedoch nicht statt, wenn man sich von Mitarbeiter der mittleren Ebene trennt.
Wenn ein Verein, wie der VfL Osnabrück, durch die Stadt Osnabrück finanziell unterstützt wird und hohe Beträge an Verbindlichkeiten gestundet werden, dann ist das nicht mehr eine alleinige Angelegenheit des Vereins oder der VfL Osnabrück GmbH&Co KGaA, da es sich hierbei auch um Gelder der Bürger handelt“, so der Osnabrücker FDP-Vorsitzende Moritz Gallenkamp.

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„Der Geschäftsführung ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, den Verein auf solide Beine zu stellen. Im Gegenteil, der Geschäftsführer hat für das fünfte Jahr in Folge, welches der VfL Verluste gemacht hat, auf der letzten Jahreshauptversammlung, die Verantwortung übernommen Aber wo bleibt die persönliche Konsequenz? Ein Lippenbekenntnis also. Jetzt trennt man sich von Mitarbeitern, aus dem Ressort Finanzen und Marketing, die wohl jahrelang das Vertrauen der Verantwortlichen hatten, und diese Aufgaben will der Geschäftsführer übernehmen. Wenn es mit den Mitarbeitern nicht gelingt, wirtschaftlich erfolgreicher zu werden, dann kommt es einem Schildbürgerstreich gleich, wenn der Geschäftsführer es nun alleine machen will.
Die Trennung sieht eher aus, wie der letzte Versuch eines Befreiungsschlages des Geschäftsführers,“ so Gallenkamp weiter. „Der neue Präsident hat eine schwere Aufgabe übernommen. Seine Wahl war von persönlichen Querelen Dritter überschattet, für die er selber nichts konnte. Er hat sich der Aufgabe trotzdem gestellt und das Vertrauen der Fans und Mitglieder bekommen. Die Fans und Mitglieder setzen die Hoffnung in ihn, dass sich etwas ändert. Vielleicht sieht der neue Präsident eine Chance in einer Insolvenz. Andere Vereine haben bewiesen, dass man mit einer gut geführten Insolvenz wieder erfolgreich starten kann. Eine Insolvenz bedeutet nicht gleich eine Abwicklung sondern eine Chance für einen Neuanfang. Dieser Neuanfang bedeutet aber auch, dass die Verantwortlichen der letzten Jahre ihre Posten räumen. Sie hatten ihre Chance, sie haben sie jedoch nicht erfolgreich genutzt.
Mit einem Neuanfang kann der VfL Osnabrück wieder zu dem werden, was er für Osnabrück mal war: Ein sportliches Aushängeschild und ein Treffpunkt im Stadion, eben ein Verein mit Wir-Gefühl, um ein sportliches Erlebnis gemeinsam zu erleben!“, so Gallenkamp abschließend.“

Foto: Archiv Hasepost

 


[Update 5.4.2018, 23:25] Wir haben nach Veröffentlichung das Titelbild getauscht. Einige Leser haben (zu Recht) angemerkt, dass unser erste Illustration mit Schuldnerberater Peter Zwegat (in lila) hier vom Ernst der Lage ablenkt. Danke für die (zumindest teilweise) konstruktiven Hinweise.


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