Die provisorische Anlegestelle für Hilfslieferungen nach Gaza, die vom US-Präsidenten Joe Biden Anfang März angekündigt wurde, ist fertiggestellt. Derweil verschärft sich die humanitäre Situation in Gaza: Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt vor einer bevorstehenden Hungersnot.
Provisorische Anlegestelle in Gaza errichtet
Laut dem Regionalkommando für den Nahen Osten der US-Streitkräfte wurde die provisorische Anlegestelle für Hilfslieferungen nach Gaza am Donnerstag fertiggestellt. „Im Rahmen dieser Bemühungen hätten keine US-Truppen den Gazastreifen betreten“, teilten sie mit. Es wird erwartet, dass Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den kommenden Tagen an Land gehen. Für die Annahme und Verteilung der Güter sind die Vereinten Nationen zuständig.
Joe Biden, der US-Präsident, hatte den Bau der Anlegestelle sowie den Luftabwurf von Hilfslieferungen im März angekündigt, da der sicherere Landweg durch die israelische Regierung größtenteils blockiert wird.
Hungersnot droht
Die humanitäre Lage in Gaza spitzt sich indes weiter zu. Das WFP warnte am Mittwoch, dass die Gefahr einer Hungersnot in Gaza nie größer gewesen sei. „Nahrungsmittel- und Treibstoffvorräte werden in wenigen Tagen erschöpft sein“, so die UN-Organisation. Sie äußerte tiefe Besorgnis, dass eine weitere Eskalation die humanitäre Katastrophe verschlimmern und die Hilfsmaßnahmen zum Erliegen bringen könnte.
Der Zugang des Welternährungsprogramms zu seinem wichtigsten Lager wird derzeit durch das militarisierte Gebiet in Rafah behindert. Das WFP berichtet, dass mittlerweile jedes dritte Kind unter zwei Jahren in Gaza akut unterernährt ist.
Notwendigkeit von Hilfslieferungen
Bereits im April hatte das WFP gewarnt, dass ohne massive und kontinuierliche Hilfslieferungen die Schwelle für eine Hungersnot im Gazastreifen innerhalb der nächsten sechs Wochen überschritten werde. Sie betont, dass ungehinderte und sichere Lieferungen die einzige Möglichkeit seien, eine Hungersnot abzuwenden. Bei einem Waffenstillstand könnten die UN und ihre Partner eigenen Angaben zufolge bis zu 2,2 Millionen Menschen mit Hilfslieferungen versorgen.
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