Versammelt vor Flüssigboden: (von links) Christian Koltermann, Christian Staub, Verena Kämmerling und Stephan Lemke. / Foto: Maurice Guss
Er ist CO2-sparend, ressourcenschonend und beugt unnötige Deponielagerungen vor: Flüssigboden. Warum dieser für die Zukunft so wichtig ist, erläuterten Geschäftsführer Christian Staub und Betriebsleiter Stephan Lemke im Beisein der hiesigen CDU-Landtagskandidierenden Verena Kämmerling und Christian Koltermann.
Seit 2021 arbeitet die Bodenmanagement Flüssigboden GmbH gegenüber vom Hyde Park mit verschiedenen Böden. Typische Arbeitsschritte: Die Anlage wird von Lkw angefahren, die verschiedene Ausbauböden beispielsweise von Baustellen liefern. Das Unternehmen ist dann dafür zuständig, die Wiederverwertbarkeit der Böden zu analysieren und gegebenenfalls vorzubereiten. Die Arbeit biete viele Vorteile in puncto Nachhaltigkeit, erklärt Gesellschafter Christian Staub: „Es geht darum, dass Ausbauböden aus städtischen Gebieten wieder verwendet werden können und nicht im Abfall landen. Dazu nehmen wir hier Böden von Baustellen aus Osnabrück entgegen und lassen diese extern analysieren. Stellen wir fest, dass der Boden belastet ist und somit nicht wiederverwendet werden darf, kommt er in eine Deponie. Rund 80 Prozent der Böden, die reinkommen, können allerdings auch wieder raus, also prüfen wir diese und machen sie dann zum Beispiel zu Flüssigböden.“
Bedarf in städtischen Gebieten groß
Auf diesem Wege können nicht nur Flächen auf Deponien gespart werden, sondern es werden zudem keine Ressourcen von außerhalb für Baustellen benötigt. Flüssigboden wird unter anderem dazu verwendet, um Kabel und Rohrleitungen zu umhüllen. „Flüssigböden verschließen Lücken, binden auch unter Wasser ab und binden aufgrund ihrer hohen Dichte auch Wärme“, sagt Staub. Insbesondere in städtischen Gebieten sei der Bedarf an Flüssigböden groß. Auf dem Weg zur Baustelle wird im Mischfahrzeug eine passende Menge Wasser hinzugegeben, ebenso ein minimaler Zusatz von Zement, so dass optimale Bedingungen für einen Einsatz gegeben sind.
Klarer Wunsch an Landtagskandidierende
Aufgrund der zahlreichen Vorteile, die sich aus dieser Art der Bodenverwertung ergeben, wünscht sich Staub künftig mehr Unterstützung aus der Politik. Aktuell regelt eine Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz die Verwertung mineralischer Abfälle, am 1. August 2023 tritt eine neue Mantelverordnung in Kraft. Für die Umsetzung sind dann allerdings die jeweiligen Bundesländer zuständig. Aktuell schreiben alle Länder eine Verwertung gemäß der Mantelverordnung vor – außer Niedersachsen, das lediglich eine Empfehlung abgibt.
„Empfehlungen reichen aber oft nicht aus“, kritisiert Staub und äußert gegenüber den hiesigen CDU-Landtagskandidierenden den Wunsch, bei einem Einzug in den Landtag mehr Mut zu zeigen. „Es zeichnet sich ab, dass sich Niedersachsen beim Einbau von Ausbauböden auch im Anschluss an die neue Mantelverordnung von allen Ländern am meisten verschließt. Unsere Bitte ist, dass man sich wirklich dafür einsetzt, mehr ungefährliche Böden verwenden zu können und mehr zu riskieren“, so Staub und Betriebsleiter Lemke abschließend. Kämmerling und Koltermann wollen, sollten sie am 9. Oktober in den niedersächsischen Landtag gewählt werden, das Thema mit auf die Agenda setzen.