Wenn am Freitagabend (1. Dezember, 18:30 Uhr) der VfL Osnabrück zu Gast auf Schalke ist, kommt es zu einem echten Kellerduell. Dass das so ist, zeigt, dass die Lila-Weißen beim Duell im Gelsenkirchener Stadtteil nicht das einzige Sorgenkind der 2. Bundesliga sind.
Als der VfL Osnabrück das letzte Mal in einem Pflichtspiel auf Schalke 04 traf, spielten die „Königsblauen“ gerade in der Bundesliga – wohlgemerkt der 1. Bundesliga – um die Meisterschaft mit. Wie so oft in der Saison 2009/10 gewann S04 auch im Viertelfinale des DFB-Pokals an der Bremer Brücke – einziger Torschütze damals war Kevin Kuranyi. Doch diese erfolgreichen Zeiten sind vorbei in Gelsenkirchen, denn nach dem zweiten Abstieg in die 2. Bundesliga in den letzten drei Jahren läuft es für Schalke auch im Fußallunterhaus nicht. Zuletzt gab es vor eigenem Publikum ein 1:2 gegen Aufsteiger Elversberg, anschließend ein desaströses 3:5 in Düsseldorf. Der Trainerwechsel zu Karel Geraerts? Längst verpufft! Statt Wiederaufstieg steht S04 auf dem 16. Tabellenplatz.
„Saison ist Schalke bislang komplett um die Ohren geflogen“
Das Duell gegen den VfL Osnabrück steht somit nicht nur für die Lila-Weißen ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Der VfL wird dabei hoffen, dass der Effekt durch seinen jüngsten Trainerwechsel nicht ähnlich schnell verblasst wie der des kommenden Gegners. „Beide Vereine hätten sich vor der Saison eine andere Ausgangssituation gewünscht“, kommentiert der neue Chefcoach Uwe Koschinat die Ausgangslage vor dem Kellerduell. „Diese Saison ist Schalke bislang komplett um die Ohren geflogen, da ist eine große Unsicherheit aufgrund der Situation. Natürlich hätte sich auch der VfL mit Sicherheit einige Punkte mehr gewünscht, auf der anderen Seite war man sich, glaube ich, schon vor der Saison bewusst, dass es eine schwere Saison werden kann – anders als auf Schalke. Deswegen will ich uns da definitiv nicht in einer Situation sehen, in der wir so der ganz, ganz krasse Außenseiter sind“, rechnet sich der 52-Jährige Chancen auf einen umgehenden Punktgewinn mit seinem neuen Team aus.
Mit „Typen, die gefestigt sind“ und 6.000 Fans zum Punktgewinn
Selbstvertrauen, emotionale Intelligenz und „Typen, die gefestigt sind“, fordert Koschinat dazu und ergänzt: „Wir müssen die beste Schalker Mannschaft erwarten und müssen selber die beste Osnabrücker Mannschaft auf den Platz bringen, die in dieser 2. Liga dann auch hundertprozentig gegen jede andere Mannschaft bestehen kann.“ Auf Unterstützung aus der Heimat kann sich der VfL dabei verlassen: Über 6.000 Fans werden in der Veltins-Arena erwartet.
Startelf-Debüt für Verhoek?
Fehlen wird den Lila-Weißen dabei wohl Kapitän Timo Beermann, der weiterhin verletzt ausfällt. Ebenfalls angeschlagen unter der Woche: Michael Cuisance und Erik Engelhardt. Beide trainierten nicht voll mit, dürften aber einsatzfähig sein. Ansonsten ließ sich Koschinat bezüglich seiner Aufstellung und Grundstruktur kaum in die Karten blicken, wurde lediglich bei einem Spieler ganz deutlich: John Verhoek. Dem Angreifer, der unter Koschinat-Vorgänger Tobias Schweinsteiger oft nur dritte Wahl war, sprach der neue Coach auch öffentlich gut zu: „Er ist gefürchtet bei jedem Gegner und muss wissen, dass er unfassbar wichtig ist für besondere Momente.“ Startelf-Premiere also im Krisenduell zwischen Schalke und Osnabrück?