Seit Mitte vergangenen Jahres stellt die Stadt Osnabrück das indirekte Linksabbiegen für Radfahrende um. Da die Umstellung schrittweise erfolgt, gibt es derzeit noch einen “Mischbetrieb“ in Osnabrück. Die Stadt weist derzeit mit zusätzlichen Hinweisschildern auf den den veränderten Abbiegevorgang hin.
Hintergrund der Umstellung ist, dass das indirekte Linksabbiegen wie es bislang in Osnabrück praktiziert wurde, von den Vorgaben für Ampeln aus den Richtlinien für Lichtsignalanlagen abwich. Bis zu den ersten Änderungen im vergangenen Sommer fuhren Radfahrende an allen entsprechenden Stellen beim Linksabbiegen in die Kreuzung ein und hielten auf der vorgesehenen Aufstellfläche an. Ihr Blick fiel so auf die Ampel, die sich in Linksabbiegerichtung auf der anderen Seite der Kreuzung befindet, also am Ziel der Fahrt. Derzeit wird dieser Vorgang noch an rund 30 von etwa 40 Stellen so praktiziert.
Derzeit gibt es einen „Mischbetrieb“
An weiteren zehn Stellen, etwa am Rißmüllerplatz, hat die Stadt die Vorgaben derweil schon umgesetzt. Die Aufstellfläche bleibt dabei zum Großteil an derselben Stelle wie bisher, auch das Prinzip bleibt gleich. Allerdings wird sich die für den Radfahrenden maßgebliche Ampel nach der Umstellung nicht mehr an der beschriebenen Position, sondern in gerader Richtung unmittelbar vor dem Radfahrenden – also an dessen Startpunkt – befinden. Eine weitere Neuerung: Bei der Ampel handelt sich nicht mehr um eine Dreifeldampel, sondern um eine Zweifeldampel – rot und grün –, in deren Feldern sich kleine, nach links deutende Pfeile befinden.
Stadt stellt zusätzliche Schilder auf
An den bereits umgestellten Bereichen weist die Stadt derzeit nicht nur mit den üblichen orangefarbenen Hinweisschildern auf die neue Verkehrsführung hin, sondern auch mit zusätzlich und temporär angedachten Tafeln in weißer Farbe. „Damit wollen wir noch einmal zusätzlich signalisieren, dass es hier eine Neuerung gibt“, begründet Stadtbaurat Frank Otte die Maßnahme.
Zwar führe die Umstellung laut ersten Rückmeldungen oft zunächst zu Unmut, so Mike Bohne, Leiter des Fachbereichs Geodaten und Verkehrsanlagen, allerdings sei es auch ein Gewöhnungsprozess. „Die Osnabrückerinnen und Osnabrücker müssen und werden sich daran gewöhnen.“ Derzeit verzeichne man zudem noch keine Unfälle in Zusammenhang mit der Umstellung.
Bis tatsächliche alle 41 Kreuzungsbereiche umgestellt sind, kann es derweil noch etwas dauern. Ein fixes Datum nannten die Verantwortlichen nicht.