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Sprachloser Trainer: Lang-Staffeln der LG Osnabrück „sensationell“

3:13,15 min – die Zuschauer im Waldstadion Papenburg rieben sich beim Anblick der Anzeigetafel ungläubig die Augen. Selbst Trainer Anton Siemer war nach fast 50 Jahren Trainererfahrung sprachlos. Seine 4×400 m-Staffel der LG Osnabrück hatte sich gerade an die Spitze der deutschen Bestenliste gesetzt – im Rahmen der Landesmeisterschaften, aber quasi im Alleingang ohne vergleichbaren Gegner und bei angesichts des Gegenwindes auf der Gegengeraden nicht unbedingt optimalen äußeren Bedingungen.

3:13,15 bedeutet ein Schnitt von unglaublichen 48,29 Sekunden je Langsprinter. „Damit ist bei Deutschen Meisterschaften fast alles denkbar“, urteilt der Trainer. Auf den ersten beiden Teilstrecken sorgten Florian Kroll und Fabian Dammermann für Furore – ein wenig sicher auch vom Ärger getrieben, nicht für die Europameisterschaften in Rom berücksichtigt worden zu sein. „Fünf Langsprinter fahren nach Rom. Florian wäre aktuell die Nummer sechs, Fabian die Nummer sieben gewesen“, macht Trainer Anton Siemer aus der Enttäuschung keinen Hehl. „Auch wenn folgender Vergleich sicher etwas schräg ist, verdeutlicht er, wie stark die beiden aktuell abliefern. Mit der Zwischenzeit von Papenburg hätte die LG Osnabrück bei den Staffelweltmeisterschaften auf den Bahamas ein Drittel der 32 Nationalstaffeln, darunter Langsprintnationen wie Polen sowie Trinidad und Tobago, hinter sich gelassen.“

Komplettiert wurde das Team von Andre Rohling, der eine gute Stunde zuvor maßgeblich zum starken Auftritt der 3 x 1000 m-Staffel beigetragen hatte. Ein bemerkenswertes Double in kurzer Zeit. Abschließend auf Position vier Dominik Köpke, der erst eine Woche zuvor mit 49,99 Sekunden erstmals unter der begehrten 50-Sekunden-Marke geblieben war.

LG Osnabrück bricht Stadtrekord

Für das erste Highlights hatte eine Stunde vorher die 3 x 1000 m-Staffel der LG Osnabrück gesorgt. Robin Zernick garantierte einen schnellen ersten Abschnitt. Andre Rohling zeigte, warum er norddeutscher Meister über 800 m ist. Den Schlussabschnitt bestritt Linus Vennemann – fünf Tage nach der Rückkehr aus den USA, wo er an der Eastern Michigan University vier Jahre als Sportstipendiat eingeschrieben und erfolgreich war. 7:26,89 min – damit brach die LG Osnabrück nicht nur den zwölf Jahre alte Stadtrekord, sondern sprang an die Spitze der deutschen Bestenliste. „Da geht noch mehr“, war der erste Kommentar der Aktiven. Zeigen können sie dieses am 14. September, wenn es in Sindelfingen um den deutschen Meistertitel und die erste 3 x 1000 m-Staffelmedaille für Osnabrück geht. Mit dabei dann ist auch die zweite Staffel der LG Osnabrück, die mit Erik Siemer, Mika Pikutzki und Nils Huhtakangas ebenfalls die Norm erfüllte.

Jubel auch bei den Frauen

Auch die Frauen der LG Osnabrück durften jubeln. Nina Gründel, Merle Böttcher und Marie Zepter werden dank gelungener Normerfüllung mit der 3 x 800 m-Staffel in den Süden reisen. Nur knapp verpassten danach Katrin Beutel, Jana Rohling, Jule Klaas und Marie Zepter als Landesmeister mit der 4 x 400 m-Staffel die Fahrkarte zur DM. Hier wird es sicher im Juli oder August einen erneuten Anlauf geben.

Erfolgreiche Frauenstaffel
Erfolgreiche Frauenstaffel / Foto: LG Osnabrück/Anton Siemer

Zwei Hundertstelsekunden Vorsprung – die Freude bei Jakob Langen, Christoph Küthe und Theo Pöling über den überraschenden Titelgewinn über 3 x 1000 m in der U16 war riesig. Und es war geteilte Freude: Auch Konstantin Hans, Jan-Henrik Küthe und Matthias Apel kehrten mit dem Meisterwimpel, hier in der Männlichen Jugend U20, nach Hause zurück.

Last but not least: Über 4 x 400 m der Männlichen Jugend U20 verzichtete Trainer Anton Siemer auf das bereits für die DM qualifizierte erste Team. Die Vertretung mit Konstantin Hans, Matthias Apel, Jan-Henrik Küthe und Mika Pikutzki schlug sich, nachdem alle Vier eine Stunde zuvor bereits die 3 x 1000 m absolviert hatten, bravourös und verpassten als Vizemeister den Titel nur knapp.


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