Der Torjubel zum 1:1 durch „Chance“ Simakala (mitte). / IMAGO / Jan Huebner
Der VfL Osnabrück feiert nach zuletzt zwei torlosen Niederlagen beim ambitionierten SV Wehen Wiesbaden einen glücklichen Punktgewinn.
In Spiel eins nach Daniel Scherning setzten die beiden Osnabrücker Interimscoachs Tim Danneberg und Danilo de Souza auf ein 4-3-3-System mit Robert Tesche, Sven Köhler und Lukas Kunze in der Mitte. „Chance“ Simakala und Leandro Putaro flankierten in der Offensive Kapitän Marc Heider.
VfL hinten links überfordert
Früh in der Partie zeigte sich die Schwachstelle beim VfL: Die linke Abwehrseite um Florian Kleinhansl präsentierte sich immer wieder anfällig. Der 22-Jährige bekam Gegenspieler Thijmen Goppel überhaupt nicht unter Kontrolle und sah zudem bereits nach drei Minuten die gelbe Karte. Immer wieder brachen die Gastgeber über diese Seite durch – Goppel vergab jedoch die frühe Führung (6. Spielminute).
Der VfL brauchte etwas länger um in die Partie zu kommen, nach einer knappen Viertelstunde zog Simakala einen Freistoß direkt aufs Ecke, scheiterte jedoch knapp. Auch Wehen zeigte sich defensiv anfällig, mehr als halbwegs gefährliche Ansätze brachte der VfL allerdings nicht zustande. Offensiv besser machte es der SVWW: Nach einer halben Stunde zogen die Gastgeber das Tempo mächtig an und überforderten insbesondere die linke Seite des VfL zunehmend. Zunächst vergab Benedict Hollerbach nach einem Fehler von Osnabrück Innenverteidiger Paterson Chato freistehend aus zwei Metern das 1:0 (35.), im Anschluss verhinderte VfL-Keeper Philipp Kühn gleich dreimal glänzend die fällige Wehener Führung (39., 42., 45.+2). Das Beste aus Gästesicht nach der ersten Halbzeit: das Ergebnis.
VfL verpennt Wiederanpfiff
Lange sollte das 0:0 allerdings nicht halten: Nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff pennte die gesamte VfL-Hintermannschaft bei einem Einwurf, Kianz Froese versetzte Maxwell Gyamfi und traf zur Führung der Gastgeber. Im Gegenzug fiel beinahe der Ausgleich, doch Heider konnte einen Fehler von Wehens Keeper nicht ausnutzen. In der Folge blieben die Hessen spielbestimmenden, verpassten es jedoch mehrfach nachzulegen. Mehrere Wechsel minderten zudem das Spieltempo zunehmend.
Simakala schlägt zu
Die Schlussphase läutete dann mal wieder der VfL ein, zwei Schüsse aus der Halbdistanz blieben am Ende jedoch harmlos. Besser machte es Simakala rund fünf Minuten vor dem Schluss: Der eingewechselte Manuel Haas setzte im Mittelfeld entschlossen zur Grätsche an, Simakala zeigte all seine technische Klasse und traf zum glücklichen 1:1. Nach zusätzlichen sechs Minuten Nachspielzeit hatte dieses Ergebnis ebenfalls Bestand.
Am Ende geht überlegenen Wiesbadenern, die deutlich höher hätten führen müssen, die Puste aus. Simakala bestrafte die Nachlässigkeiten der Gastgeber umgehend und führt den VfL als bester Akteur neben Schlussmann Kühn zum wichtigen Punktgewinn. Ebenfalls hervorzuheben: die frenetischen und deutlich überlegenen 400 mitgereisten VfL-Fans.
Eines ist dennoch klar: Eine Glanzleistung war das keineswegs. Neben einem neuen Trainer täte den Lila-Weißen auch ein neuer Offensivakteur gut – am besten noch vor dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen Saarbrücken (14 Uhr).