Spektakel im Topspiel: Mannheim und Osnabrück trennen sich 3:3. / Foto: Marc Niemeyer
Ein Eigentor, zwei Elfmeter, sechs Tore und zwei fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen: Das Topspiel der 3. Liga zwischen Waldhof Mannheim und dem VfL Osnabrück wurde seiner Bezeichnung in spannenden 90 Minuten gerecht.
Vor dem Spiel geriet der Fußball zunächst etwas in den Hintergrund: Osnabrücks Mittelfeldmotor Ulrich Taffertshofer und VfL-Kapitän Marc Heider waren vor der Begegnung positiv auf das Coronavirus getestet worden und standen Trainer Daniel Scherning somit nicht zur Verfügung. Startelfdebütant Andrew Wooten und Lukas Kunze spielten anstelle der Routiniers.
Opoku trifft nur den Pfosten, Kunze das Tor
Das Spiel zweier spielstarker Teams begann schleppend, viele Unterbrechungen zeichneten die Anfangsphase. Vor dem Tor wurde der VfL dennoch einmal gefährlich, Aaron Opokus Distanzschuss landete jedoch nur am Pfosten (8. Minute). Kurz zuvor hatte Schlussmann Philipp Kühn gegen Waldhof-Angreifer Dominik Martinovic den Rückstand verhindert. In der Folge schwächte das Spiel weiter ab, einige VfL-Angriffe endeten an der Strafraumgrenze. Eine der wenigen Möglichkeiten nutzte dann Lukas Kunze, der mit einem Flachschuss das nicht unverdiente 1:0 aus Osnabrücker Gästesicht erzielte (28.)
Martinovic dreht das Spiel
Von den Gastgebern kam auch nach dem Rückstand wenig und so fiel der Ausgleich durch Martinovic quasi aus dem Nichts (36.). Beim Zuspiel von Joseph Boyamba stand Martinovic allerdings in abseitsverdächtiger Position, einen Videoschiedsrichter gibt es in der dritten Liga allerdings nicht. Anschließend blieben die Mannheimer am Drücker – und wurden von VfL-Keeper Kühn belohnt: Der Torwart parierte erst noch gegen Boyamba und räumte den Stürmer dann ungeschickt im Sechzehner ab. Martinovic versenkte den fälligen Elfmeter sicher zum 2:1-Halbzeitstand.
Mannheim drückt – VfL trifft
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber zunächst aktiver, Tore verpassten die Mannheimer allerdings trotz guter Gelegenheiten (52. , 58.). Auf der anderen Seite kam “Chance“ Simakala im Sechzehner zu Fall – ein durchaus möglicher Pfiff blieb allerdings aus. Die erste VfL-Chance der zweiten Halbzeit nutzte dann wiederum Simakala zum etwas glücklichen Ausgleich per Kopfball (65.).
Doch auch weiterhin spielte vor allem Waldhof. Nach zwei guten Gelegenheiten (68., 69.) stand dann wieder Kühn im Mittelpunkt: Erneut agierte der Keeper im Sechzehner ungeschickt, wieder traf Martinovic anschließend vom Punkt (76.).
VfL beweist Moral
Der VfL konnte im Anschluss vereinzelt Akzente setzen und kam so noch zum Ausgleich: Timo Beermann legte für Felix Higl ab, doch anstelle des VfL-Stürmers versenkte Waldhof-Verteidiger Marcel Seegert das Leder im eigenen Netz (81.). Im Anschluss blieben große Chancen aus und dann Ergebnis hatte bis zum Ende bestand.
Dank großer Moral festigt der VfL Osnabrück nach 16 Partien seinen zweiten Tabellenplatz. Kommenden Sonntag empfangen die Lila-Weißen an der Bremer Brücke den SC Freiburg II.