Titelfoto: VfL-Keeper Philipp Kühn mit Megaphon auf dem Zaun in Grünwald beim TSV 1860 München; Foto: IMAGO / foto 2press
Der VfL Osnabrück besiegt den TSV 1860 München in einem phasenweise rasanten Spitzenspiel vor 15.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 3:2. In der Tabelle überholen die Lila-Weißen die Münchener “Löwen” und springen auf Platz vier.
Rund 1.300 Osnabrücker begleiteten den VfL ins altehrwürdige Münchener Stadion, in dem die Zuschauer auf beiden Seiten durchgehend für eine tolle Atmosphäre sorgten. Die Lila-Weißen machten zu Beginn optisch einen besseren Eindruck und hatten mehr Ballbesitz. Der TSV hingegen setzte auf ein schnelles Umschaltspiel. Auf diesem Wege stellten die Löwen die Osnabrücker mehrfach vor Probleme: Erst überwand Erik Tallig VfL-Keeper Philipp Kühn, stand dabei jedoch im Abseits (17.), dann traf Marcel Bär nur die Latte (22.).
Heider und Opoku treffen
Auch auf der anderen Seite waren die Osnabrücker dann im Glück: Marc Heider traf auf Vorlage von Sebastian Klaas, stand dabei jedoch klar im Abseits – doch der Treffer zählte (24.). Die Osnabrücker waren jetzt richtig gut im Spiel und präsentierten sich spielfreudig. Münchens Keeper Marco Hiller konnte zunächst noch zwei Hochkaräter vereiteln (27., 29.), hatte dann im Eins-gegen-Eins mit Aaron Opoku aber doch das Nachsehen – 2:0 (35.).
Kurz vor der Pause schlug der TSV zurück: Tallig setzte einen Distanzschuss präzise ins rechte Eck und verkürzte (41.). Mit der 2:1-Führung des VfL ging es in die Pause.
Heider muss raus, 1860 gleicht aus
Zur zweiten Halbzeit musste VfL-Trainer Daniel Scherning umstellen, denn Marc Heider blieb angeschlagen in der Kabine. Ulrich Bapoh ersetzte den besten Osnabrücker Torschützen. Besser starteten dieses Mal die Münchener. Folgerichtig fiel der Ausgleich: Vom auffälligen Tallig in Szene gesetzt, ließ Marcel Bär VfL-Innenverteidiger Maurice Trapp stehen und schob überlegt ein (59.).
Kunze schlägt zurück
Wenige Minuten später verpasste 1860 es, das Spiel ganz zu drehen. Yannick Deichmann schlug vor dem leeren Tor ein Luftloch (67.). Osnabrück konnte kaum noch für Entlastung sorgen, auch einige Wechsel brachten nicht den erhofften Aufschwung. Erst in der Schlussviertelstunde meldeten sich die Lila-Weißen offensiv wieder an, während den Münchenern allmählich die Puste ausging. Ein Konter über Opoku verpuffte noch (74.), dann schlug Lukas Kunze eiskalt zu: Der Mittelfeldmann drückte eine Klaas-Hereingabe über die Linie, Deichmanns Rettungsaktion kam zu spät (79.).
Mit der Führung im Rücken traten die Osnabrücker wieder selbstsicherer auf und ließen Ball wie Gegner wieder mehr laufen. 1860 blieb ideenlos. Ein letzter Freistoß von Tallig ging deutlich über das Tor, dann war Schluss.
VfL auf Platz vier
Der VfL holt drei ganz wichtige Punkte und überholt den TSV in der Tabelle. Als Vierter liegen die Osnabrücker bei einem Spiel weniger sechs Punkte hinter dem Dritten aus Kaiserslautern. Die Münchener hingegen verabschieden sich wohl aus dem Aufstiegskampf. Mit einem Sieg aus dem Nachholspiel am kommenden Dienstag in Halle könnte der VfL den Abstand zum Relegationsrang weiter verkürzen. Am nächsten Wochenende empfangen die Osnabrücker an der Bremer Brücke Waldhof Mannheim zum „Endlich wieder“-Spiel.