In einem Gewerbegebiet im nordwestlichen Teil des Osnabrücker Stadtteils Hafen haben sich rund um ein Recyclingunternehmen Küchenschaben ausgebreitet. Auch das Technische Hilfswerk (THW) ist betroffen.
Eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung hat nach Angaben der Stadt Osnabrück in dieser Woche bereits ein Monitoring durchgeführt, um das Ausmaß zu ermitteln und den Befall räumlich einzugrenzen. Neben einer außergewöhnlich hohen Population der Deutschen Schabe wurde dabei festgestellt, dass mehrere gewerblich genutzte Grundstücke und Gebäude sowie Teile des angrenzenden öffentlichen Raumes betroffen sind. Ebenfalls von den Kakerlaken befallen ist nach Informationen des NDR der THW-Ortsverband Osnabrück, der in diesem Zusammenhang bereits seit Mitte August geschlossen und nicht einsatzfähig ist. Privatgrundstücke sind nach aktuellem Kenntnisstand nicht betroffen.
Schädlingsbekämpfung steht bevor
Der Betrieb, auf dessen Grundstück ein Schwerpunkt festgestellt werden konnte, wurde durch eine Ordnungsverfügung auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes rechtlich in die Pflicht genommen. „Wir befinden uns in enger Abstimmung mit dem betroffenen Unternehmen, um die Ursachen effektiv zu bekämpfen“, erklärt Heike Pape, Vorstand für Soziales, Bürgerservice und Personal bei der Stadt Osnabrück. In einem ersten Schritt sei der Betrieb dazu verpflichtet worden, ein Konzept zur Schädlingsbekämpfung zu erarbeiten, welches in Gesprächen am Freitagvormittag (15. September) finalisiert worden sei. „In einem zweiten Schritt geht es nun zeitnah in die Umsetzung“, führt Pape aus.
Das Betriebsgelände soll dabei so geräumt werden, dass der Befall vollständig beseitigt werden kann, erläutert Dr. Gerhard Bojara. Der Chef des Osnabrücker Gesundheitsamtes rechnet damit, dass sich die Thematik über mehrere Wochen ziehen wird, stellt allerdings auch eine verhältnismäßig günstige Prognose auf: „Die Temperaturen gehen aktuell runter, wodurch sich die Schaben weniger bewegen und verbreiten. Man muss daher nicht davon ausgehen, dass eine explosive Ausweitung stattfinden wird.“
Weitere Unternehmen kontaktiert
Allgemein gelte, dass die Gefährlichkeit der Schaben nicht vergleichbar mit giftigen Tieren sei, es sich allerdings dennoch um ernstzunehmende Schädlinge handele. Im Umfeld des als Schwerpunkt identifizierten Betriebes wurden daher vorsorglich 110 weitere Unternehmen kontaktiert.