Mehr als drei Jahrzehnte nach der Vereinigung Deutschlands sind die Renten im Osten des Landes immer noch niedriger als im Westen, laut einer aktuellen Statistik des Bundesarbeitsministeriums. Dieser Unterschied in den Renten wird voraussichtlich weiter zunehmen, da die Löhne im Osten Deutschlands über die Jahre niedriger waren und immer noch sind.
Rentenunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland
33 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist die durchschnittliche Rente im Osten des Landes deutlich niedriger als im Westen. Dies ergibt sich aus einer aktuellen Statistik des Bundesarbeitsministeriums, die die Funke-Mediengruppe veröffentlicht hat. Demnach lag die durchschnittliche Rente für Rentner mit 40 oder mehr Versicherungsjahren in den neuen Bundesländern bei 1.329 Euro pro Monat, während sie in den alten Bundesländern bei 1.499 Euro lag. Dies bedeutet, dass die Renten im Osten im Durchschnitt etwa elf Prozent niedriger waren.
Unterschiede in den Bundesländern
Die Statistik zeigt auch signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Die höchsten durchschnittlichen Renten wurden in Saarland (1.565 Euro), Nordrhein-Westfalen (1.554 Euro) und Hamburg (1.529 Euro) gezahlt. Die niedrigsten Renten wurden dagegen in Thüringen (1.300 Euro), Sachsen-Anhalt (1.310 Euro) und Sachsen (1.316 Euro) verzeichnet. Die Daten beziehen sich auf Ende 2022.
Stellungnahme der Linken
Die Statistik des Bundesarbeitsministeriums wurde auf Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag erstellt. Deren Vorsitzender Dietmar Bartsch kommentierte die Ergebnisse und stellte fest, dass eine Renteneinheit in Deutschland nicht in Sicht sei. „Diese Schere wird voraussichtlich noch weiter auseinandergehen, weil im Osten die Löhne in den vergangenen Jahrzehnten deutlich niedriger waren und immer noch sind. Wir brauchen in ganz Deutschland höhere Renten.“ Bartsch schlug vor, sich an Österreich zu orientieren, wo die Durchschnittsrente 800 Euro höher ist als in Deutschland – ein Unterschied, den er als inakzeptabel bezeichnete.