Wenn am Sonntag (7. April) die SpVgg Greuther Fürth zu Gast in Osnabrück ist, dann wird es vor Anpfiff eine Premiere an der Bremer Brücke geben: Pünktlich zum Inklusionsspieltag wird erstmals die VfL-Hymne „Wir sind alle ein Stück…“ zusätzlich in Gebärdensprache und in textlicher Form auf der Anzeigetafel laufen. In den 90 Minuten im Anschluss geht es für die Gastgeber sportlich dann einmal mehr um einiges.
Mit der Hymne im Inklusionsformat, die in Zukunft vor jedem Heimspiel in dieser Form abgespielt werden soll, möchte man gemeinsam mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) „die Teilhabe hörbehinderter Menschen verbessern, das Thema Hörbehinderung sichtbarer machen und gleichzeitig eine weitere Barriere abbauen“, teilt der Verein auf seiner Homepage mit. Weiter schreibt der VfL: „Die Personen sind alle selbst gehörlos bzw. hörbehindert und präsentieren das Lied in einfacher Form in Gebärdensprache. Alle Teilnehmenden werden im Rahmen der Angebote der HHO in den Bereichen „Arbeit und Wohnen“ unterstützt.“
Becherpfand geht ebenfalls an HHO
Die HHO als Partner der Aktion soll auch darüber hinaus auch finanziell vom Inklusionsspieltag profitieren und erhält daher die Einnahmen aus dem obligatorisch gesammelten Becherpfand. Von dem Geld sollen „Erste Hilfe Boards“ angeschaffen werden. Zudem durften HHO-Mitarbeitende am Mittwoch ein Training des VfL Osnabrück in Vorbereitung auf das Fürth-Spiel hautnah miterleben.
Fürth hat sich wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet
Rein sportlich steht das Spiel gegen die Franken für den VfL vor dem Hintergrund der Tabellensituation einmal mehr unter dem Motto „Do or Die“. Die SpVgg hingegen ist einerseits vom Abstiegskampf weit entfernt, hat sich andererseits wohl spätestens am vergangenen Woche endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
Dabei gehörte das Team von Alexander Zorniger bis zum 23. Spieltag noch zu den ärgsten Verfolgern der Spitzengruppe. Auf den prestigeträchtigen Derby-Sieg gegen Nürnberg folgten allerdings zwei deftige Klatschen in Karlsruhe (0:4) und gegen Elversberg (1:4), ehe Fürth auch noch Osnabrück Abstiegskonkurrenten Hansa Rostock drei Punkte überließ (0:1). Gebrochen werden konnte die Niederlagenserie am vergangenen Wochenende dank eines glücklichen 1:1-Unentschiedens gegen den Hamburger SV, das den tabellarischen Absturz vorerst auf Rang sieben stoppen ließ.
Dennoch ist man im Frankenland mit Blick auf den Saisonverlauf nicht unzufrieden. Primäre Zielvorgabe von Trainer Zorniger war und ist es, das Vorjahresergebnis zu übertreffen. Mit einem Sieg in Osnabrück könnte zumindest schon mal gleichgezogen werden mit den 41 Punkten aus der letzten Saison.
VfL Osnabrück muss Ausfälle im Mittelfeld kompensieren
Die Punkte benötigt der VfL allerdings umso dringender, die Ausgangslange ist angesichts eines Acht-Punkte-Rückstandes auf den Relegationsrang klar. Verschmerzen müssen die Lila-Weißen am Wochenende allerdings die Ausfälle zweier gesperrter Stamm-Akteure: Mittelfeld-Staubsauger Dave Gnaase sah beim jüngsten Sieg in Wiesbaden seine zehnte gelbe Karte der Saison, der spielstarke Michael Cuisance kassierte unnötigerweise Sekunden vor Schluss gelb-rot.
Anstoß am Sonntag ist um 13:30 Uhr. Kurz davor feiert die Inklusions-Hymne an der Bremer Brücke Premiere.