Spielminute 90+6, der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt und kurz wird es im Tollhaus Bremer Brücke noch einmal ganz ruhig: Ba-Muaka Simakala steht zum Strafstoß bereit – und bringt Sekunden später das ganze Stadion zum Explodieren. Mit seinem dritten Tor des Tages schießt der Torjäger die Lila-Weißen zu drei Punkten gegen den Abstiegskandidaten FSV Zwickau. Für Simakala ist es bereits der 18. Saisontreffer – ein Rekord.
Wer es mit Rekorden ganz genau nimmt, der wird wissen, dass Simakala auch schon nach seinem 15. Saisontor in Halle ganz oben in der Rekordliste des VfL stand – häufiger traf in einer Saison bislang kein Osnabrücker Spieler. Aber war Simakala damit auch wirklich alleine? Halle-Kommentator Lenny Leonhardt war sich nach Simakalas Treffer jedenfalls sicher: „Er ist der beste Torschütze des VfL in einer Saison.“ Überholt habe er damit Stanislav Iljutschenko und Simon Zoller, die es jeweils auf 14 Treffer gebracht hätten.
Rätselraten über ein Tor aus dem Dezember 2012
Bei Ersterem stimmt das, bei Zweiterem – nun ja, mal stimmt es und mal nicht. Strittig ist eine Torzuschreibung Zollers im Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken im Dezember des Jahres 2012. Erst drei Tage nach dem Spiel schob der DFB – ausschlaggebend für einige Rekordlisten – den Treffer Zoller zu statt Gaetano Manno, dessen Freistoß Zoller vermeintlich noch mit dem Kopf berührt und somit laut offiziellen Daten ebenfalls 15 Saisontore erzielt hat.
Simakala schießt sich an die Spitze
Ba-Muaka Simakala schien das Rätselraten völlig egal zu sein: Im Stile eines Torjägers legte er gegen den FSV Zwickau gleich drei Tore nach und hievte sich endgültig an die Spitze. Zweimal traf der 26-Jährige per Strafstoß, einmal im Anschluss an eine Ecke. Vier Spiele bleiben Simakala noch, um sein Torekonto weiter in die Höhe zu schrauben – den Rekord hat er aber spätestens seit dem Wochenende sicher.