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„Page“-Lösung gefunden: Vier Spuren für Autos und Radwege statt Platanen

Pagenstecherstraße Osnabrück / Foto: Pohlmann

Nach langer Diskussion im Stadtrat ist die Zukunft der Pagenstecherstraße geklärt: Für Autos sollen auch künftig vier Spuren zur Verfügung stehen, Radfahrende erhalten mehr Platz, dafür müssen allerdings Bäume weichen. Bis zur Umsetzung dürfte es allerdings noch dauern.

Vor der Entscheidung am Dienstagabend (8. November) hatten die Ratsmitglieder noch einmal intensiv über die Zukunft der wichtigen Einfahrtsstraße in die Osnabrücker Innenstadt diskutiert. Dabei standen gleich drei dauerhafte Lösungsvorschläge zur Wahl, am Ende setzten sich SPD, Grüne, Volt und CDU mit der Stimme der AfD durch.

BOB will nicht viel ändern, Linke/Kalla Wefel weiter diskutieren

Zuvor waren sowohl die Anträge der Gruppen FDP/UWG und Linke/Kalla Wefel als auch der von BOB deutlich gescheitert. Die FDP/UWG hatte vorgeschlagen, die Radwege an der Pagenstecherstraße nur zwischen Eversburger Platz und Walkmühlenweg zu verbreitern und den Radverkehr ansonsten auf Natruper Straße und Haseuferweg zu verlagern. Dabei hätten drei Bäume weichen müssen. Die Linke und Kalla Wefel forderten derweil, die Angelegenheit noch mal in den Stadt- und Entwicklungsausschuss zu geben und dort zu diskutieren. Unterstützung hatte der Antrag unter anderem durch die Initiative Lokale Agenda 21 erhalten. Der Vorschlag von BOB wiederum sah kaum bauliche Änderungen an der „Page“ vor.

Bäume müssen weichen und sollen kompensiert werden

Mehrheitlich beschlossen wurde am Ende allerdings der gemeinsame Antrag von Grünen, SPD, Volt und CDU, für den auch Viktor Jersch von der AfD stimmte. Demnach behält die „Page“ auch in Zukunft ihre vier Fahrspuren, bekommt jedoch an den Seiten 2,25 Meter breite Radwege. Weichen müssen dafür wiederum zahlreiche ausgewachsene Bäume, zuletzt war von mindestens 27 Platanen die Rede. Zur Neugestaltung komme es daher nur, wenn diese in mindestens gleicher Anzahl und vergleichbarem Umfang kompensiert werden könnten. Hier hofft der Stadtrat auch auf Unterstützung der Anlieger, von denen es bereits positive Worte gegeben haben soll.

Weiterhin sieht die „Page-Lösung“ vor, dass die Parkstreifen am Seitenrand zur Verbesserung der Sicherheit für den Radverkehr und vor dem Hintergrund sogenannter Dooring-Unfällen „im Vorgriff auf die Umbaumaßnahmen“ gesperrt werden. Zudem soll es künftig mehr Geschwindigkeitsmessungen auf der Pagenstecherstraße geben. Möglicherweise werden dazu auch stationäre Blitzer aufgestellt. Darüber hinaus soll die Parallelstraße der „Page“, die Natruper Straße, für Busse, Radfahrer und Fußgänger optimiert werden.

Bis es allerdings wirklich zum Radikalumbau kommt, dürfte es vor dem Hintergrund zahlreicher drängenderer Großbaustellen in der Stadt allerdings noch dauern. Mit der Entscheidung aus dem Stadtrat bekommt die Verwaltung zunächst einmal den Auftrag, gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) Gespräche mit Anliegern der Pagenstecherstraße über entsprechende Neuanpflanzungen zu führen.

Lob für „Page-Lösung“ von der IHK

Positive Worte für den Entschluss fand am Mittwoch (9. November) bereits
IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf: „Der Rat hat am Ende einen guten Kompromiss gefunden. Unter dem Strich bleibt die Pagenstecherstraße vierspurig und sichert so die Erreichbarkeit der ansässigen Unternehmen.“ Auch bleibe die Leistungsfähigkeit der Straße so erhalten, dass die Innenstadt aus Nordwesten weiter zugänglich bleibt. „Gleichzeitig ist es ein wichtiger Schritt in Richtung Radverkehrssicherheit, auch den Umbau der Natruper Straße anzugehen“, kommentiert Graf abschließend.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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