Auch Osnabrücks Bauern gehen am kommenden Montag (8. Januar) auf die Straße. Nachdem die HASEPOST am Donnerstagvormittag bereits über die geplante Aktion und deren möglichen Auswirkungen berichtete, meldet sich nun der Hauptverband Osnabrücker Landvolk (HOL) zu Wort – und ruft zu einer ganzen Aktionswoche gegen die Sparpläne der Bundesregierung zum Agrardiesel und zur Besteuerung landwirtschaftlicher Fahrzeuge auf.
„Vom 8. Januar an werden Landwirtinnen und Landwirte landes- und bundesweit dezentral mit vielen verschiedenen Aktionen auf diese Ungerechtigkeit zulasten unseres Berufszweiges eine Woche lang aufmerksam machen“, kündigt Landvolkpräsident Holger Hennies an. Gemeinsam mit dem Landvolk Melle werde man daher am Montag ab 10 Uhr eine Kundgebung vor dem Osnabrücker Rathaus abhalten. Im Anschluss an die Kundgebung wird zudem ein Treckerkorso über den Osnabrücker Ring fahren.
„Unmut ist groß“
„Der Unmut unter den Landwirtinnen und Landwirten ist groß. Die Pläne zur Streichung des Agrardiesels und der Kfz-Steuerbefreiung sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. In den vergangenen Jahren wurden unsere Landwirtinnen und Landwirte immer mehr durch die Politik gebeutelt. Es kann nicht sein, dass die Sparpläne der Bundesregierung die Landwirtschaft in dieser Größenordnung belasten, dies ist so nicht hinnehmbar“, meint Friedrich Brinkmann, Geschäftsführer des Landvolks Osnabrück.
Keine Blockaden geplant
Das Landvolk rechnet – wie die HASEPOST bereits berichtete – mit Verkehrsverzögerungen, will von Blockierungen allerdings absehen. Weiteren Nachdruck werden Deutschlands Bauern ihren Forderungen am 15. Januar mit einer Großdemo in Berlin verleihen.
Bauern befürchten Mehrkosten
Hintergrund des Protestes ist der aktuelle Kurs der Ampel-Regierung. Aktuell wird in Deutschland für Diesel für Fahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft eine Steuervergünstigung von 0,2148 Euro pro Liter gewährt (der Normalsteuersatz beträgt 0,47 Euro pro Liter). Nach den Plänen der Bundesregierung soll diese Agrardieselvergünstigung wegfallen. Die einzelnen Betriebe werden sehr unterschiedlich betroffen sein, die Zusatzkosten bei einigen Ackerbaubetrieben dürften deutlich im fünfstelligen Bereich liegen. Hinzu kommen kumulative Effekte durch den gleichzeitigen Anstieg der CO2-Bepreisung und den Wegfall der KFZ-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft. Die Bauern befürchten nun durch den Wegfall der KFZ-Steuer Mehrbelastungen von bis zu 1.000 Euro je Schlepper und Jahr, je nach Alter und Leistung.