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Osnabrück weiter ohne Sirenenwarnsystem: Ausbau kommt nur „sehr schleppend“ voran

Am Donnerstag fand bei unseren Nachbarn in Nordrhein-Westfalen erneut ein landesweiter Warntag statt. Wie uns zahlreiche Leserinnen und Leser berichteten, waren einige der Sirenen auch an den Landesgrenzen noch zu hören, auch einige Handys in Niedersachsen empfingen (fälschlicherweise) Alarme, etwa über das neu getestete System Cell Broadcast. Die Stadt Osnabrück baut derweil ihr “neues“ Sirenenwarnsystem weiter aus.

Wäre am Donnerstag nicht in NRW, sondern in Niedersachsen ein Warntag gewesen, dann wären die Sirenen in Osnabrück – wie schon bundesweiten Warntag im Dezember – stumm geblieben. Zwar beschloss der Stadtrat bereits im November 2017 als Ersatz für veraltete und deinstallierte Sirenenanlagen den Aufbau eines Sirenenwarnnetzes zur Warnung der Osnabrücker Bevölkerung, aber auch über fünf Jahre später ist dieses noch nicht fertig gestellt worden.

Fünf neue Sirenen in einem Jahr

Bereits anlässlich des Kriegsausbruchs in der Ukraine im Februar 2022 fragte die HASEPOST bei der Stadt an, inwiefern die Bürgerinnen und Bürger auf ein ähnliches Szenario oder auch auf Naturkatastrophen wie etwa im Ahrtal mittels Sirenen gewarnt werden könnten. Die Antwort damals: Stand 13. Januar 2022 waren erst zwölf der 27 beauftragten Sirenenanlagen montiert, aber noch nicht technisch angebunden, worden. Da zudem das alte System bereits außer Betrieb ist, blieben die Sirenen in der Hasestadt am bundesweiten Warntag im Dezember 2022 stumm. Viel getan hat sich seit der ersten Anfrage unserer Redaktion nicht. Rund ein Jahr später sind kaum mehr Anlagen montiert worden und auch in Zukunft könnte es schleppend vorangehen, teilte die Stadt auf erneute Anfrage mit.

„Inzwischen sind 17 Sirenen fertig montiert. Zum Gesamtprojekt gehört jedoch auch die technische Anbindung der Sirenen. Sie ist getrennt von der baulichen Errichtung zu betrachten. Technisch angebunden ist noch keine der Sirenen, weil das erst dann sinnvoll ist, wenn alle Sirenen errichtet wurden. Es gilt weiterhin, dass alle noch fehlenden Sirenen schnellstmöglich errichtet und dann alle Sirenen technisch angebunden werden sollen. Wann das sein wird ist leider nicht einzuschätzen“, so ein Sprecher.

Verzögerung ein „landesweites Problem“

Mit der Verzögerung sei die Stadt allerdings nicht alleine. Vielmehr sei dies ein „landesweites Problem“. „Viele Kommunen haben im Zuge der Katastrophe im Ahrtal und aufgrund des Ukraine-Krieges sowie der momentan verfügbaren Fördertöpfe der Länder und des Bundes, Firmen damit beauftragt, ihre Sirenennetze neu aufzubauen oder in Stand zu halten. Insbesondere in dieser Branche, die übrigens eine Nischenbranche ist, wirkt sich derzeit der große Mangel an Fachkräften aus, wodurch viele Kommunen derzeit erleben, dass Projektpläne zeitlich nicht gehalten werden können“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Hinzu komme, dass die Materialen zur baulichen Errichtung der Sirenen nur verzögert geliefert werden könnten. „Diese beiden Faktoren führen dazu, dass auch das Projekt in Osnabrück leider weiterhin nur sehr schleppend vorankommt.“


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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