Ein kurioser Vorfall in der Osnabrücker Altstadt hat eine unerwartete Wendung genommen: Ein Weihnachtsbaum, der am Nikolaustag gestohlen wurde, ist nach den Feiertagen wieder aufgetaucht.
Am Abend des 2. Januar lag er plötzlich wieder an seinem ursprünglichen Standort – genau neben dem abgesägten Stumpf.
Der Baum war ursprünglich von den Mitgliedern der Altstadtgemeinschaft vor dem Haus der Jugend in der Großen Gildewart aufgestellt worden. Die Mitglieder des Vereins – Ladenbesitzer und Büroinhaber aus der Altstadt – organisieren und finanzieren jedes Jahr die Weihnachtsdekoration aus eigener Tasche. Der Diebstahl hatte nicht nur für Empörung, sondern auch für viel Kopfschütteln in der Gemeinschaft gesorgt. Schließlich war der Baum mit viel privatem Engagement aufgestellt um die ‚gute Stube‘ der Stadt für alle Besucher festlich zu dekorieren.
Wer hatte Platz für eine so große gestohlene Tanne?
Wie und warum der Baum wieder zurückgebracht wurde, bleibt vorerst ein Rätsel. Anzeichen, die auf die Täter oder die Umstände des Diebstahls schließen lassen, gibt es bislang nicht. Wurde das schlechte Gewissen der Diebe zu groß? Oder handelte es sich von Anfang an um einen schlecht durchdachten Scherz? Wer auch immer den Baum gestohlen hat, muss eine Menge Platz haben, da es sich um die XL-Variante der in der Altstadt verteilten Bäume handelt – zu groß für die meisten Privatwohnungen.
Tatsächlich gehen die Mitglieder des Altstadtvereins einem konkreten Verdacht nach und erwarten, dass sich der Dieb oder die Diebe noch stellen, dann könnte eine bereits gestellte Strafanzeige auch noch zurückgezogen werden.
Entsorgnungkosten tragen jetzt wieder die Altstadt-Anlieger
Die Altstadtgemeinschaft, die sich um den Baum und die Dekoration gekümmert hatte, muss nun auch noch die Entsorgung des zurückgebrachten Baums organisieren . „Wir hätten uns gewünscht, dass der Baum gar nicht erst gestohlen worden wäre“, sagt ein Mitglied der Gemeinschaft augenzwinkernd, „aber jetzt kümmern wir uns natürlich auch um die Entsorgung.“ Was bleibt ist ein allgemeiner „Vertrauensverlust“ und das Gefühl. dass hier eine „Selbstbedienung“ aus Egoismus oder Bequemlichkeit stattgefunden hat.