Torjubel bei Vincent Vermeij (SC Freiburg II, 09) nach seinem Tor zum 1:0. / IMAGO / Beautiful Sports
Der VfL Osnabrück bleibt im dritten Spiel in Folge sieglos und kassiert bei SC Freiburg II die zweite Pleite inklusive schwacher Leistung nacheinander. Im Dreisamstadion und vor rund 300 mitgereisten Osnabrückern verlieren die Lila-Weißen mit 1:4.
VfL-Trainer Daniel Scherning musste im Spiel gegen die Breisgauer auf Top-Torschütze Marc Heider (5. gelbe Karte) verzichten. Ulrich Bapoh rotierte für den Routinier in die Startelf, in der außerdem “Chance“ Simakala Angreifer Felix Higl ersetzte. Ohne ihre Kapitän wirkten die Osnabrücker zu Beginn weitestgehend planlos. Stattdessen setzten die Freiburger offensive Akzente und belohnten sich: Stürmer Vincent Vermeij staubte nach Parade von Philipp Kühn ab (7. Spielminute). Kleiner Wehmutstropfen: Der Ball hatte zuvor die Auslinie überquert, die Unparteiischen um Schiedsrichter Patrick Alt hatten dies übersehen. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass Alt im Mittelpunkt stand.
Osnabrück mit schwacher erster Halbzeit
Die Freiburger blieben in der Folge aktiver und waren dem 2:0 deutlich näher als Osnabrück dem Ausgleich. Ihre beste Gelegenheit vergaben die Gastgeber nach einem ansehnlichen Spielzug (21.). Und der VfL? Die Osnabrücker wirkten ungewohnt schläfrig, produzierten viele unnötige Fehler und meldeten sich vor des Gegners Tor kaum zu Wort. Aus dem Nichts bot sich Simakala nach einer knappen halben Stunde die Chance zum Ausgleichstreffer, doch der Angreifer brachte zu wenig Druck hinter seinen Kopfball. Auch in der Folge spielten es die Gäste weiterhin viel zum umständlich und stellten die jungen Breisgauern kaum vor Probleme.
Schiedsrichter erneut im Mittelpunkt
Kurz vor der Pause drang der sonst so agile Aaron Opoku erstmals mit schnellen Schritten in den Sechzehner ein, doch zu einer Chance kam es nicht. Stattdessen ging der von zwei Freiburger Verteidigern attackierte Osnabrücker zu Boden, die Pfeife von Schiri Alt blieb jedoch stumm. Einen Treffer am Fuß hatte es gegeben, gleichzeitig hob Opoku sehr theatralisch ab (41.). Wenig später gab es dann doch Elfmeter für den VfL. Sebastian Klaas wurde bei der Ballannahme im gegnerischen Sechzehner gestört und wohl auch leicht getroffen. Diesmal entschied Alt auf Elfmeter, den der Gefoulte selbst sicher verwandelte . 1:1 (44.). Nach schwachen ersten 45 Minuten ging es mit diesem aus Osnabrücker Sicht glücklichen Unentschieden in die Pause.
Freiburger Youngster führen Osnabrück vor
Eine Reaktion auf die einfallslose erste Halbzeit, die immerhin mit einem glücklichen Treffer zum oft herbeigerufenen psychologisch günstigen Zeitpunkt blieb jedoch aus. Erneut standen die Gastgeber auf dem Gaspedal und drängten die Lila-Weißen zurück bis an den eigenen Sechzehner. Es dauerte nicht lange bis der nur logische Treffer fiel: Mit einem schönen Spielzug kombinierten die Freiburger Youngster sich bis vor das Tor von Kühn ehe Hugo Siquet ins lange Eck einschob (54.). Gleich im Anschluss die nächste Möglichkeit für den SCF, erneut hatte Siquet seine Füße im Spiel, doch dieses Mal konnte Kühn parieren (56.).
Auch die ersten Wechsel auf Osnabrücker Seite brachten keine Besserung. Im Gegenteil: Freiburg führte einen Freistoß schnell aus, die gesamte VfL-Hintermannschaft pennte und Vermeij drückte das Leder zum 3:1 über die Linie (59.). Scherning reagierte wiederum mit einem Wechsel, brachte Oliver Wähling ins Spiel. Mit dem Zehner des VfL kam etwas mehr Schwung ins Offensivspiel der Lila-Weißen. Die Osnabrücker erhöhten in der Folge deutlich den Druck. Torschütze Klaas vergab jedoch die zwei aussichtsreichsten Chancen, scheiterte erst am Pfosten (68.), dann an einem Freiburger Bein (76.).
Nächste schlechte Nachricht: Opoku verletzt
Zwischen den beiden Klaas-Gelegenheiten ergab sich ein weiterer Rückschlag für den VfL. Offensivspieler Opoku musste nach einem Zweikampf an der Torauslinie auf Freiburger Seite verletzt ausgewechselt werden. In den Schlussminuten gaben sich die Osnabrücker schließlich geschlagen und mussten sogar noch das 1:4 durch Nishan Burkart hinnehmen.
Endstation Freiburg
Die Zweitvertretung des SC Freiburg reißt nun auch die letzten Optimisten aus den Aufstiegsträumen des VfL. Angesichts von acht Punkten Rückstand bei zwei verbleibendem Spielen ist die Rückkehr in die zweite Liga nun definitiv nicht mehr möglich. Aufgrund des parallelen Sieges von Konkurrent 1860 München beim nächsten VfL-Gegner aus Havelse verlieren die Osnabrücker außerdem Platz vier, der zur Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal berechtigt. Der VfL steht nun auf Platz fünf.