Seit Jahresbeginn bekommen alle Osnabrücker Privatkunden der Stadtwerke Osnabrück regional erzeugten Ökostrom. Möglich macht diese Umstellung eine neue Form der Direktvermarktung: Der Grünstrom kommt nachweislich von Wind- und Solaranlagen aus einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern.
Im Zuge einer Änderung im Energiegesetz geht die Stadtwerke Osnabrück im Bereich der Stromversorgung voran und übernimmt eine bundesweite Vorreiterrolle: Seit dem 1.Januar werden rund 60.000 Osnabrücker Privatkunden mit regionalem grünen Strom bedient. „Das ist etwas Besonderes. Alles, was wir tun, betrachten wir unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit zukünftig eine noch entscheidendere Rolle spielt und daher müssen wir auch den Fokus auf Grünstrom legen“, freut sich Christoph Hüls, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück.
Grünstrom ohne Aufpreis
Zunächst erhalten Privatkunden aus dem Raum Osnabrücker automatisch grünen Regionalstrom. Im Laufe des Jahres sollen Privatkunden aus dem näheren Osnabrücker Umfeld folgen. Von gewerblicher und industrieller Seite gebe es bereits erste Anfragen, die, so Hüls, auch erfüllt würden. „Dabei handelt es sich allerdings noch um keinen Automatismus.“ Einen Aufpreis zieht die Umstellung von Grau- auf Grünstrom für die Privatkunden nicht mit sich. „Für die Stadtwerke ist die Umstellung auf Grünstrom zwar mit höheren Kosten verbunden, doch wir setzen darauf, künftig eine höhere Kundenbindung und -zufiedenheit zu generieren.
Distanz zwischen Verbrauch und Erzeugung beträgt maximal 50 Kilometer
Manfred Bergmann, Leiter des Geschäftsbereiches Energie der Stadtwerke Osnabrück erklärt die Hintergründe: „Eine Neuänderung im Energiegesetz ermöglicht es uns, Strom direkt aus der Region anzubieten. Die Distanz zwischen Verbrauch und Erzeugung beträgt dabei maximal 50 Kilometer. Der Grünstrom kommt von Wind- und Solaranlagen aus diesem Umkreis und wird direkt vermarktet. Die Stadtwerke erwirbt dazu Nachweise und ordnet diese dem Kunden anschließend zu, um Missbrauch auszuschließen.“ Es handele sich bei dem Strom, um die reinste Form des Grünstroms, betont Bergmann. Der CO2-Verbauch sinke damit schätzungsweise um etwa 50.000 bis 60.000 Tonnen pro Jahr.
„Ökologische Nachhaltigkeit weiter ins Zentrum der Stadtwerke rücken“
Mit der beginnenden Umstellung auf Grünstrom setzt die Stadtwerke einen Trend fort, der sich aktuell immer weiter etabliert. „Wir wollen die ökologische Nachhaltigkeit weiter ins Zentrum der Stadtwerke rücken“, so Christoph Hüls. „Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung ist die Elektrifizierung unserer Busflotte. Die Wirksamkeit liegt in der DNA der Stadtwerke, nun kommt verstärkt die Nachhaltigkeit hinzu. Damit können wir bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen.“
Jetzt sei es der Anspruch, die Stromversorgung auch sicherzustellen. „Mit unserer langjährigen Erfahrung, sind wir uns sicher, auch die Grünstromversorgung verlässlich sicherstellen zu können“, meint Hüls. In den kommenden Monaten will die Stadtwerke zudem neue Produkte vorstellen. „Wir bewegen uns in allen Geschäftsfeldern unter der Prämisse der ökologischen Nachhaltigkeit und sind permanent dabei, neue Dinge zu entwickeln. Schon jetzt haben wir einiges im Köcher und hoffen Mitte des Jahres Neues vorstellen zu können.