Zwei Tore hatte der VfL Osnabrück bereits erzielt als es plötzlich noch einmal besonders laut wurde an der Bremer Brücke: Der mittlerweile als „Fußballgott“ verehrte Marc Heider betrat den Rasen – zum 300. Mal in Liga 3. Nur sechs Spieler kommen auf noch mehr Einsätze.
Beinahe hätte Heider sein Debüt sogar mit einem Treffer veredelt, der Außenpfosten verhinderte allerdings den dritten Osnabrücker Treffer des Nachmittags. Den weiteren Spielverlauf lassen wir an dieser Stelle mal lieber aus und werfen stattdessen einen Blick auf die beeindruckenden Karrierezahlen des VfL-Kapitäns: 300 Spiele mit insgesamt über 21.500 Einsatzminuten und 68 Toren in Liga 3, hinzu kommen 54 Zweitligapartien (4 Tore), 32 Einsätze in der Regionalliga (13) und 15 DFB-Pokalspiele (2). Wer glaubt, dass der 36-Jährige damit satt ist, liegt falsch: Mit sechs Treffern in 23 Partien, stellt Heider auch in dieser Saison wieder unter Beweis, dass sein Torhunger noch längst nicht gestillt ist.
Weit über 200 Spiele für den VfL
An der Bremer Brücke wird Heider mittlerweile als „Fußballgott“ verehrt, mit 247 Spielen in lila-weiß (54 Tore) gehört er längst zur Osnabrücker Fußballelite. Vor ihm befinden sich vereinsintern noch zwölf längst nicht mehr aktive Akteure. An die Spitzen-Einsatzzahlen von Joe Enochs (388), Uwe Brunn (368) und Co. dürfte Heider kaum mehr herankommen, etwa Alexander Dercho (249) oder Lars Schiersand (258) liegen allerdings noch in Reichweite. Von seinen aktiven Mitspielern kann keiner an Heiders Zahlen heranreichen, am nächsten kommen noch Philipp Kühn (131 Einsätze) und Timo Beermann (126).
Seine weiteren Einsätze auf Profiebene absolvierte Heider in den Trikots von Werder Bremen II und Holstein Kiel. Aus dem hohen Norden wechselte der gebürtige Amerikaner im Jahr 2016 wieder zurück zum VfL, wo er nach drei Jahren in der Jugendabteilung im Jahr 2006 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte. Zuvor lief der junge Heider für den nordrheinwestfälischen TuS Recke auf. Zurück in Osnabrück dauerte es nicht lange, bis Heider sich in die Herzen der Fans spielte. Die Krönung: Zweitliga-Aufstieg in der Saison 2018/19.
VfL Co-Trainer mit noch mehr Einsätzen
Mittlerweile sind die Lila-Weißen zurück in Liga 3, Marc Heider ist geblieben – und schraubt seitdem weiter an seinen Fabelzahlen. Einzig der ehemalige Osnabrücker David Blacha hat von den aktiven Spieler noch mehr Einsätze als der 36-Jährige (306). Noch weiter vorne liegen Thomas Geyer (306), Anton Fink (324), Alf Mintzel (325), der heutige VfL-Co-Trainer Tim Danneberg (332) und Robert Müller (348).
Übrigens: Auch in einer weiteren Kategorie gehört Heider mittlerweile zu den zehn besten der dritten Liga. Seine 66 Tore werden nur von acht Spielern noch getoppt. Die Spitzenposition liegt allerdings in weiter Ferne: Anton Fink kommt auf 136 Treffer und hat über 50 Tore Vorsprung auf seine Verfolger. Den Osnabrücker Fans wird das herzlich egal sein. Geht es nach ihnen, dann bleibt der „Fußballgott“ dem VfL noch ein wenig länger erhalten – Zeit genug also, um noch noch weiter nach vorne zu rücken?