Niedersachsen-Duell, Abstiegskampf, Wiedersehen: Am Samstag (11. November) gastiert der VfL Osnabrück bei Eintracht Braunschweig – für den Verlierer dürfte es angesichts der Ausgangslage beider Teams in den nächsten Wochen noch ungemütlicher werden als sowieso schon.
Die wenigsten Tore, die meisten Gegentore, schlechtestes Torverhältnis, nur ein Sieg – nimmt man die Statistiken beider Teams zusammen, dann wird schnell offensichtlich warum Osnabrück und Braunschweig die beiden letzten Tabellenplätze belegen. Fünf bzw. sieben Punkte trennen die Mannschaften aus Niedersachsen mittlerweile vom rettenden Ufer – ein zu diesem Zeitpunkt der Saison ordentliches Brett. Dabei kennen sich beide Vereine mit Abstiegskampf in Liga 2 durchaus aus – leider in beiden Fällen oft mit schlechtem Ende. Der VfL stieg sechsmal ab, die Eintracht fünfmal – Negativ-Rekordwerte. Zuletzt gingen beide 2021 gemeinsam runter. Doch auf beiden Seiten gibt es auch Grund zur Hoffnung.
Hoffnungsträger Scherning
Auf Seiten der Gastgeber vom Samstag lastet die Hoffnung in erster Linie auf einem Ex-Osnabrücker: Daniel Scherning heißt der neue Trainer der Eintracht, der den ersten Sieg seit dem 20. August (2:0 gegen Schalke 04) “ercoachen“ soll. Doch der Hoffnungsträger bremst die Erwartungshaltungen gegenüber dem “Kicker“: „Ich bin kein Zauberer. Wir werden hier nicht in ein paar Tagen alles auf links drehen und eine komplett andere Mannschaft auf dem Platz sehen. Aber die Faktoren Aggressivität, Agilität und Leidenschaft müssen schon klar erkennbar sein.”
Um die besondere Konstellation durch den Trainerwechsel weiß auch Schernings Nachfolger auf Osnabrücker Seite, Tobias Schweinsteiger: „Bei einem neuen Trainer ist immer ungewiss, in welcher Grundordnung die Mannschaft spielt. Wir werden davon ausgehen, dass die Mannschaft hoch pressen wird und Vollgasfußball spielen will. Da müssen wir dagegenhalten, das werden wir aufnehmen und dann unsere Stärken ins Spiel bringen. Scherning spielt gerne in einer 4-3-3 Formation, ob dies jetzt am Samstag der Fall ist, bleibt ungewiss. Deswegen konzentrieren wir uns auf die Schwächen und Stärken der einzelnen Spieler.“
Hoffnungsträger Ausbeute
Hoffnung macht dabei aus Osnabrücker Sicht die grundsätzlich recht ordentliche Ausbeute aus den vergangenen sechs Partien. Während es gegen vermeintlich schwächere Teams Niederlagen gab, konnte man gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte einen Sieg und drei Unentschieden verbuchen – eigentlich Grund genug für Selbstbewusstsein. Zuletzt gegen Kiel stellte Trainer Schweinsteiger auf eine Fünferkette um – und knüpfte dem Tabellenvierten so immerhin einen Punkt ab. Ebenfalls ein wichtiger Faktor: die Fans, die auch in Braunschweig dabei sein werden (der VfL rechnet mit ca. 2.400 Osnabrückern).
Darum weiß auch Mittelfeldspieler Michael Cuisance, der sich nach seinem Wechsel in die Hansestadt mittlerweile richtig wohl fühlt in Osnabrück: „Die Fans sind auch unglaublich und wir brauchen das momentan in unserer Situation. Es ist wichtig, dass wir Samstag drei Punkte für sie holen. Wir bewegen uns in eine gute Richtung nach dem Spiel gegen Kiel und müssen daran anknüpfen, um gegen Braunschweig zu bestehen. Wir wissen, dass es ein schweres Spiel wird, aber wir müssen nur die drei Punkte im Kopf haben und nichts anderes“.
Ajdini wieder fit
Wieder mithelfen im Kampf um die drei Punkte könnte Bashkim Ajdini, der nach Verletzung wieder eine Option ist. Paterson Chato hingegen wird dem VfL aufgrund von muskulären Problemen fehlen. Übertragen wird die Partie vom Pay-TV-Sender sky. Das VfL-Liveradio berichtet zudem aus dem Stadion.