Seit der vergangenen Woche werden Autofahrer in der Gluckstraße und der Mozartstraße am Westerberg wieder ausgebremst. Fünf Einengungen hat die Stadt in den Straßen aufgestellt, die es dank ihrer einstigen Ausbremsbuckel sogar bis ins Satire-Fernsehen geschafft haben.
Rückblick: Vor circa zwei Jahren hatte die Stadt gleich neun sogenannte „Berliner Kissen“ zur Verkehrsberuhigung am Westerberg bauen lassen. Davon gab und gibt es in der Stadt Osnabrück bereits einige weitere, die bis dato jedoch immer aus Gummi bestanden. Da der Lieferant vor rund zwei Jahren allerdings keine Kissen aus Gummi mehr vorrätig hatte, entschied sich die Stadt damals für eine bis dato nie genutzte Form von „Berliner Kissen“ bestehend aus Hartplastik.
Buckel da – Extra 3 – Buckel weg
War die Stadt noch so überzeugt, so waren es die Anwohner umso weniger: „Klack Klack“ und „Tock Tock“ hieß es in der von nun an zwar verkehrsberuhigten dafür aber umso lauteren Gegend – und das bei jedem Überfahren. Und es geht noch weiter: Auch Sanitäter beklagten die robusten fünf bis zehn Zentimeter hohen Buckel, ebenso der Obstlieferant, der dank der harten „Ausbremser“ regelmäßig seine Ware neu zusammen sammeln durfte. Dank der 70.000 Euro schweren Buckel schaffte es Osnabrück immerhin mal wieder in die bundesweiten Schlagzeilen – wenn auch nur in der Satiresendung Extra 3. Dort resümierte der heutige OB-Kandidat und FDP-Mann Dr. Thomas Thiele bereits: „Viel Lärm um nichts – und Kosten noch obendrein!“ Apropros Kosten: Die gab es natürlich nicht wieder als die Buckel nur wenig später wieder abgebaut wurden.
Wird’s diesmal besser?
Jetzt aber wieder in die Gegenwart: Nachdem die Straße in den vergangenen rund zwei Jahren wieder leise dafür aber nicht verkehrsberuhigt war, hat die Stadt nun einen neuen Versuch gestartet, um den Verkehr am Westerberg zu verlangsamen: Fünf Einengungen, deren Bau am 1. Juni diesen Jahres vom Rat beschlossen wurde, sollen seit der vergangenen Woche wieder das Tempo drücken und diesmal auch den Lärm unten halten. Die Stadt erklärt weiter: „Die Einengungen dienen als Ersatz für die abgebauten Berliner Kissen im Sinne der Verkehrsberuhigung Westerberg.“ Und diesmal soll es auch wirklich klappen, denn: „Sie sind als dauerhafte Einbauten vorgesehen. Fahrversuche haben ergeben, dass die Einbauten keine Anlieger am Erreichen bzw. Verlassen Ihrer Grundstücke hindern. Gleichzeitig ist der Abstand so gewählt, dass eine Beruhigung erreicht werden kann.“ Drei der Einengungen zieren von nun an also die Gluckstraße, zwei die Mozartstraße.
Leise Verkehrsberuhigung am Westerberg. / Foto: Heiko Pohlmann