Fußball (Symbolbild)
Das bunte Wechselspiel der Osnabrücker Fußballvereine geht weiter: Seit April dieses Jahres steht fest, dass der VfL Osnabrück künftig auf dem Schinkelberg trainieren wird, sobald eine entsprechende Sanierung abgeschlossen ist. Für die bisher dort beheimateten Amateurvereine konnte nun offenbar ebenfalls eine Lösung für den weiteren Verbleib gefunden werden.
Im Frühjahr dieses Jahres beschloss der Rat der Stadt Osnabrück, dass die Profis des VfL Osnabrück künftig auf dem Schinkelberg trainieren sollen. Die dazu notwenige Sanierung läuft mittlerweile – bislang planmäßig. Während für den bislang auf dem Schinkelberg durchgeführten Schulsport umgehend eine Lösung präsentiert werden konnte – Sanierung der dafür vorgesehen Anlage von Blau-Weiß Schinkel inklusive -, war die Zukunft der auf dem künftigen VfL-Trainingsplatz bislang beheimateten Amateurvereine lange unklar.
Türkgücü und Bosna ziehen um
Zum Jahresende konnte nun allerdings offenbar für alle Beteiligten eine Lösung gefunden werden. Während für den KSZ Bosna, der nur eine Herrenmannschaft im Spielbetrieb hat, zunächst die Trainingszeit auf die Sportanlage Klushügel verlagert werden konnte, stand für die drei Herrenmannschaften des SC Türkgücü e.V. noch kein adäquater Trainings- und Spielort zur Verfügung. Grund dafür war bislang, dass die städtischen Sportanlagen entweder von den Platzverhältnissen oder von der baulichen Infrastruktur her nicht über die entsprechenden Kapazitäten verfügen, drei Mannschaften bzw. einen ganzen Sportverein aufzunehmen. Bei der Suche nach Lösungen hat sich in mehreren Gesprächen mit dem Verein, der Verwaltung, dem Stadtsportbund Osnabrück e.V. und auch dem Niedersächsischen Fußballverband nun jedoch herauskristallisiert, dass der SC Türkgücü mit einer Verlagerung zur Sportanlage „Am Zuschlag“ einverstanden wäre.
Erhält auch VfB Schinkel einen Kunstrasen?
Zurzeit ist diese Anlage per Betriebsführungsvertrag an den VfB Schinkel e.V. überlassen. Auch aufgrund der immer noch ungeklärten Situation hinsichtlich der möglichen Sportflächen auf den südlichen Flächen des Limbergs besteht seit Jahren ein erheblicher Sanierungsbedarf an den Sportflächen, ebenso „Am Zuschlag“, insbesondere am Tennenplatz. Das Funktionsgebäude mit ehemaliger Platzwartwohnung sei sogar als abgängig einzustufen, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Als Folge daraus ist die Sanierung der Sportflächen und ein Neubau des Funktionsgebäudes zwingend und zeitnah erforderlich, damit der VfB Schinkel dort weiterhin seinen Vereinsbetrieb aufrechterhalten kann. Um die Sportanlage besser auslasten und betriebswirtschaftlicher betreiben zu können, wäre auch der VfB Schinkel mit einer Ansiedlung des SC Türkgücü einverstanden. Voraussetzung ist allerdings, dass eine gewisse Trennung der Vereine gewährleistet wird.
Als Minimallösung wäre zunächst der Neubau eines Funktionsgebäudes und die Sanierung des Tennenplatzes in einen Naturrasen oder einen weiteren Kunstrasenplatz, der ganzjährig bespielbar wäre, notwendig. Darüber hinaus bietet die Gesamtfläche noch Möglichkeiten zur Erweiterung der Sportflächen, sofern es sich in der Zukunft ergeben sollte.
Wer finanziert eine weitere Sanierung?
Eine Umsetzung könnte dann in 2024 erfolgen. Zuvor soll im kommenden Jahr ein externes Planungsbüro mit der Ermittlung und Zusammenstellung der erforderlichen Daten und Kosten beauftragt werden. Die Verwaltung könnte in der gleichen Zeit gegebenenfalls Drittmittel zur Finanzierung einwerben und mit den Vereinen über die zukünftige Betriebsform der Sportanlage beraten. Eine Verlängerung des Betriebsführungsvertrages mit dem VfB Schinkel oder eine Übertragung an den SC Türkgücü ist bei den komplexen Anforderungen an Platzpflege und Unterhaltung eines neuen Funktionsgebäudes aus Sicht der Sportverwaltung nicht mehr möglich. Vielmehr müsste die Anlage wieder in die Pflege und Unterhaltung des Fachdienstes Sport übergehen, was mit personellem und finanziellem Mehraufwand verbunden sein wird.