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Nach Jagdszenen in der Bezirksliga: Schiedsrichter-Ausschuss appelliert an Osnabrücker Sportvereine

Nach einem erneuten Angriff auf ein Schiedsrichtergespann im Osnabrücker Amateurfußball hat sich der Schiedsrichterausschuss des Kreises Osnabrück mit deutlichen Worten an die Sportvereine der Region gemeldet. Im Anschluss an das Bezirksligaspiel des SC Türkgücü gegen SV Viktoria Georgsmarienhütte war es am vergangenen Wochenende zu Jagdszenen gekommen.

Der Schiedsrichterausschuss sei „zutiefst geschockt & erschüttert über die jüngsten Vorfälle“, die sich nach Abpfiff der Bezirksligapartie (Endstand 3:2 für GmHütte) am vergangenen Sonntag (28. April) ereigneten. Die Schiedsrichter wurden dabei von Spielern und Zuschauern des SC Türkgücü verfolgt, massiv bedroht und mit Gegenständen beworfen. Ein Video (hier zu sehen) dokumentiert die wilden Jagdszenen und körperlichen Angriffe auf die Unparteiischen.

Attacken gegen Amateur-Schiedsrichter mehren sich

„Es ist erschütternd, dass unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bereits mehrfach vor der Entscheidung standen, die Polizei rufen zu müssen, um eine Sportanlage körperlich unversehrt verlassen zu können“, kommentiert der Schiedsrichterausschuss die Szenen, die leider nur einen erneuten traurigen Höhepunkt im Osnabrücker Amateurfußball markieren. Immer wieder und immer häufiger sehen und sahen sich Amateur-Schiedsrichter auch außerhalb der Region zuletzt ähnlichen Attacken ausgesetzt. „Dieses Verhalten ist völlig inakzeptabel und hat weder auf dem Fußballplatz noch in der Gesellschaft irgendeinen Platz“, so der Schiedsrichterausschuss weiter.

Im Brief an die Osnabrücker Sportvereine heißt es weiter: „Als Kreisschiedsrichterausschuss möchten wir betonen, dass unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter als integraler Bestandteil des Fußballsports Respekt und Unterstützung verdienen! Wir alle investieren viel Zeit und Energie, um sportlich faire Spiele zu gewährleisten und erwarten daher, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Genau diese Werte sind in letzter Zeit leider wiederholt in den Hintergrund gerückt, als unsere Schiedsrichter beleidigt, bedroht oder gar körperlich angegriffen wurden – eine bedauerliche Entwicklung, die am vergangenen Sonntag einen besonders schockierenden Höhepunkt erreichte.“ Mit dem Hobby der Schiedsrichterei hätten diese Erfahrungen nichts mehr zu tun.

Appell an die Osnabrücker Sportvereine

„Unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bemühen sich nach bestem Gewissen zu entscheiden, wissend, dass wir nicht immer alles perfekt entscheiden können“, schreibt der Schiedsrichterausschuss weiter, ehe abschließend an alle Beteiligten appelliert, „sich fair und respektvoll zu verhalten und auch das Verhalten der eigenen Spieler, Trainer und Zuschauer kritisch zu hinterfragen“. Dies schließe unter anderem die bekannten Maßnahmen ein, wie die Bereitstellung ausgebildeter Ordner, Schulungen für Vereinsmitglieder sowie die Möglichkeit zur Umsetzung von Platzverweisen und Vereinsausschlüssen. „Nur durch Eure Unterstützung können wir den Fußball auch für uns Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zu dem machen, was er für alle Beteiligten sein sollte: ein Ort der Begegnung, des Sports & der Freude.“


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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