Der VfL Osnabrück hat die Länderspielpause für eine Testpartie gegen den 1. FC Magdeburg genutzt. Nach der 3:4-Niederlage richtete Trainer Uwe Koschinat im vereinsinternen Interview ungewohnt scharfe Worte an seine Mannschaft, die auch in den ersten vier Ligapartien ihre Probleme hatte. Lob gab es für einen bislang nur selten in Erscheinung getretenen Neuzugang.
Über 130 Minuten duellierten sich die Lila-Weißen am vergangenen Donnerstag mit dem Tabellenzweiten der 2. Bundesliga. Der Auftakt ins Spiel glückte denn VfL, der mit einer Doppelspitze bestehend aus Markus Müller und Joel Zwarts startete. Letzterer traf zur Osnabrücker Führung. Sturmpartner Müller heimste zudem ein Sonderlob vom Trainer ein: „Ich habe sehr gute erste 30 Minuten gesehen, in denen wir insgesamt recht kompakt gestanden und auch gute Umschaltmomente hatten. Vor allen Dingen Marcus Müller hat sich da mit den zentralen Magdeburger Innenverteidigern viele positive Duelle geleistet und über diese kamen wir auch immer wieder nach vorne.“ Einziger negativer Aspekt der ersten 30 Minuten: der Ausgleich kurz vor der ersten Pause.
Koschinat: Spieler gucken viel zu viel auf den Boden
Kurz danach ging Magdeburg durch einen Fehler in der Osnabrücker Hintermannschaft mit 2:1 in Führung – und Uwe Koschinat war auch darüber hinaus nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den Folgeminuten: „Es hat mir heute missfallen, dass wir viel zu viel auf den Boden gucken. Dass wir viel zu viel eigenen Negativaktionen nachkarten. Ich kann nicht immer in der Vergangenheit leben, auch nicht auf dem Feld. Und dadurch kommen meiner Meinung nach auch die Fehler im eigenen Strafraum zu Stande.“
VfL fängt sich
Viele Wechsel brachten zur zweiten Halbzeit, gespielt wurde über zwei mal 35 Minuten, neue Energie ins Spiel des VfL. Trotzdem gelang Magdeburg der dritte Treffer, den Brian Beyer kurz darauf mit dem 2:3 aus Osnabrücker Sicht konterte. Die Belohnung für die Leistungssteigerung folgte kurz vor Schluss mit dem Ausgleich durch Erik Engelhardt.
Die frische Energie lobte Koschinat zwar, doch er fand auch kritische Worte: „Es ist gut, dass die Mannschaft so viel Energie auf dem Platz gebracht hat, um ein zwei Tore Rückstand dann nochmal umzudrehen. Es gab auch viele positive Momente. Aber ich fand die Energie ein bisschen zu stark von außen angetrieben. Das muss aus meiner Sicht aus der Mannschaft herauskommen.“
Ausgleich wieder verspielt
Lange währen sollte der Ausgleich des VfL allerdings nicht. Nur eine Zeigerumdrehung später sorgte eine erneute Zögerlichkeit in der Osnabrücker Defensive für den 3:4-Endstand aus lila-weißer Sicht. Angesichts ähnlicher Probleme in der Liga wählte Koschinat dazu deutliche Worte: „Die Basis für eine gute Saison wird die sehr hohe Zahl an Zu-Null-Spielen sein. Ich glaube schon, dass man heute wieder gesehen hat, dass wir über eine ganz große Zahl an torgefährlichen Spielern verfügen. Und dass die Offensive wieder getroffen hat. Aber das darf natürlich nicht dazu führen, dass wir jedes Mal verpflichtet sind, drei Tore zu schießen, um ein Spiel zu gewinnen.“
Ob Koschinats Worte wirken, wird sich in der Liga erstmals am kommenden Samstag zeigen, wenn der VfL an der Bremer Brücke auf die Zweitvertretung von Hannover 96 trifft.