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Mit “Froschgeräuschen” und Tastleisten: Osnabrück macht Baustellen für Sehbehinderte sicherer

Seit 2021 gelten neue Richtlinien zur verkehrsrechtlichen Sicherung von Baustellen, die insbesondere auch eine Rücksichtnahme auf blinde, sehbehinderte und anderweitig mobilitätseingeschränkte Personen betonen. Die Stadt Osnabrück will dabei künftig als Vorreiter vorangehen.

In enger Kooperation mit Betroffenen und weiteren Interessenten wurde dazu ein Ansatz zur Optimierung der Baustellensicherung im Gehwegsbereich entwickelt. Das Ergebnis: Ein neues Leitsystem für mobilitätseingeschränkte Menschen.

Tastleisten & Froschgeräusche

Dirk Ohde, Fachdienstleiter Geodaten und Verkehrsanlagen, erklärt: „Die neue Vorschrift für Baustellensicherung erwähnt explizit auch Sehbehinderte und andere betroffene Personengruppen. Wir haben uns in der letzten Zeit intensiv mit Betroffenen und anderen Interessierten ausgetauscht und glauben, eine sinnvolle Lösung gefunden zu haben.“

Doch was genau bedeutet das in der Praxis? Ralf Schlake, Geschäftsführer der Schlake GmbH, gibt einen tieferen Einblick: „2021 wurde die neue Richtlinie bereits verankert, seitdem bestand Nachholbedarf. In Zusammenarbeit mit der Stadt und Betroffenen haben wir daher neue Produkte entwickelt, um den Bürgerinnen und Bürgern maximale Sicherheit bieten zu können.“ So wurden etwa Blindenschutz-Tastleisten entwickelt, an denen sich sehbehinderte Personen durch die Baustelle “tasten“ können. Diese werden unten an den Baustellenbaken angebracht und sind vollkommen barrierefrei.

Die Tastleisten helfen Sehbehinderten. / Foto: Guss
Die Tastleisten helfen Sehbehinderten. / Foto: Guss

Darüber hinaus signalisieren künftig “Froschgeräusche“ die Ein- und Ausgänge der Baustellen für mobilitätseingeschränkte Menschen. Diese werden durch eine App auf dem Handy der Betroffenen gesteuert und sind somit nicht dauerhaft zu hören. Mit den Maßnahmen sieht Schlake die Hasestadt im Deutschland-Vergleich sehr weit vorne, aber: „Es ist ein Anfang gemacht, allerdings muss man auch bedenken, dass Baustellen sehr individuell sind. Um künftig wirklich überall bestmöglich Sicherheit gewährleisten zu können, braucht es weiterhin die Unterstützung der Behörden.“

Zeitnahe Ausstattung geplant

Die Ausstattung der zahlreichen Baustellen in Osnabrück soll nun zeitnah erfolgen, kündigt Schlake an. Das ruft auch bei den Betroffenen positives Feedback hervor: „Es ist ein deutlicher Schritt nach vorne, insbesondere die Tastleisten. Bislang sind oft Baustellenelemente im Weg, sodass ich darüber gestolpert bin oder mir den Blindenstock in den Bauch gerammt habe.“ Auch die froschähnlichen Geräusche seien hilfreich. „Wenn alles umgesetzt wird, fällt mir vorerst keine weitere notwendige Verbesserung ein.“


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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