Für einen Sieg über den Bundesligisten FC Köln sollte es am Montagabend zwar nicht reichen, als Verlierer ging der VfL Osnabrück nach hartem Fight im DFB-Pokal allerdings trotzdem nicht so wirklich vom Platz. Gemeinsam mit ihren Fans hatten die Lila-Weißen in den 126 Spielminuten jede Menge Werbung für sich selbst, den Fußball, den DFB-Pokal und nicht zuletzt auch die Bremer Brücke gemacht – und das vor einem Millionenpublikum.
Enttäuschte Gesichter auf dem Spielfeld, donnernder Applaus von den Rängen – es sind Bilder und Emotionen, für die man den Fußball schaut (und vielleicht sogar liebt). Es sind aber auch Bilder, die man von der Bremer Brücke kennt – für die die Heimat des VfL bekannt ist. Bekannt, nicht nur in der Hasestadt und bei den bisherigen Gegner des VfL, sondern auch darüber hinaus.
Weltmeister outet sich als VfL-Fan
Schon im Vorfeld der Pokalpartie zwischen Osnabrück und Köln schwärmte Weltmeister Bastian Schweinsteiger von der sensationellen Stimmung in Osnabrück, als Experte für die das Spiel übertragende ARD wurde er mehrfach von dem Lärm an der Bremer Brücke aus dem Konzept gebracht. Nun, als Bruder von VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger dürfte der deutschen Fußballlegende die Wucht der VfL-Heimat zumindest aus Erzählungen bekannt sein. Vielleicht war der eigentlich neutrale Experten-Daumen sogar zumindest ein bisschen für den Verein des Bruders gedrückt. Vor Ort outete sich der Weltmeister dann zumindest mit jedem weiteren Satz indirekt ein wenig mehr als Liebhaber der Bremer Brücke. Und auch nach dem Abpfiff lobte „Basti“ noch einmal die „großartige Stimmung“ und zollte dem VfL seinen Respekt.
VfL vor Millionen-Publikum gefeiert
In der ARD verfolgten zudem zu Spitzenzeiten rund 3,15 Millionen Zuschauende das Spiel – Marktanteil 16,1 Prozent – und konnten neben den warmen Worten von Schweinsteiger die laute Bremer Brücke über die Außenmikrofone im heimischen Wohnzimmer nachempfinden. Dass die Bremer Brücke – anders als beim heute noch unfassbaren Finale der vergangenen Saison – nicht abermals völlig durchdrehte, lag dann doch am etwas stärkeren Gegner.
Für den VfL gab es zum Abschluss dennoch tosenden Applaus von den rund 15.700 Stadionbesuchenden. Zurecht, da der VfL trotz schwindender Kräfte nie aufgab und die Energie der Fans bis zum Abpfiff auf den Platz transportieren konnte. Für den weiteren Saisonverlauf könnte das entscheidendes Selbstvertrauen geben, sodass der VfL trotz der Niederlage auch einen (psychischen) Gewinn aus dem Spiel mitnehmen kann – und bestenfalls die Bremer Brücke am Sonntag (20. August) gegen Nürnberg auch im Liga-Alltag wieder zum Beben bringt.