Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat in der Debatte um die Zukunft der deutschen Stahlindustrie Vorwürfe zurückgewiesen, er sei gegen den Umstieg zu grünem Stahl. Er betonte seine Unterstützung für den Stahlstandort Deutschland und äußerte Bedenken über die Geschwindigkeit des Übergangs zu umweltfreundlicheren Alternativen.
Merz verteidigt sich gegen Kritik
Friedrich Merz nahm bei einem Besuch der Klausur des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Stellung zu den jüngsten Vorwürfen. „Wenn man mir genau zugehört hätte vorgestern bei der Betriebsrätekonferenz in Bochum, dann hätte es keinen Anlass zu irgendeiner Kritik gegeben“, so der CDU-Chef. Er betonte seine deutliche Unterstützung für die deutsche Stahlindustrie: „Ich habe mich sehr klar und sehr deutlich zum Stahlstandort Deutschland bekannt.“
Hindernisse beim Umstieg zu grünem Stahl
Merz unterstrich die Bedeutung der Stahlindustrie und bezeichnete es als „fatalen Fehler“, auf sie zu verzichten. Gleichzeitig äußerte er Zweifel an der schnellen Umstellung auf grünen Stahl unter den bestehenden Rahmenbedingungen. „Allerdings habe ich meine Skepsis zum Ausdruck gebracht, dass wir sehr schnell auf grünen Stahl umstellen können, vor allen Dingen dann, wenn die Rahmenbedingungen so bleiben, wie sie gegenwärtig sind“, erklärte er. Ein zentrales Problem sieht Merz in der ausschließlichen Nutzung von grünem Wasserstoff und der fehlenden Entwicklung von Gaskraftwerken. „Davon ist kein einziges im Bau, kein einziges genehmigt, kein einziges geplant, obwohl es eigentlich in dieser Wahlperiode vorgesehen war“, fügte er hinzu.
Strategische Schritte für die Zukunft
Friedrich Merz äußerte sich auch zur generellen industriellen Strategie Deutschlands. „Unter meiner Führung werden wir in Deutschland nirgendwo mehr aussteigen, bevor wir nicht konkret wissen, wo wir einsteigen“, betonte er. Er forderte einen gezielten Ansatz zum Umgang mit Industrieanlagen und Kraftwerken: „Wir sind in diesem Land oft genug ausgestiegen. Wir müssen jetzt einsteigen und wir können es uns nicht leisten, Industrieanlagen oder Kraftwerke stillzulegen, bevor wir nicht wissen, was an deren Stelle treten soll.“
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