Karl-Ludwig Kley, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Lufthansa, äußerte starke Kritik an der deutschen Energie- und Industriepolitik in den letzten Jahren und forderte einen radikalen Neustart ohne Tabus. Er forderte auch mehr Offenheit gegenüber Technologien wie Kernkraft, Fracking und CCS, und betonte die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten.
Kritik an der bestehenden Energie- und Industriepolitik
Karl-Ludwig Kley, Aufsichtsratsvorsitzender der Lufthansa, kritisiert die deutsche Energie- und Industriepolitik und fordert eine Neubewertung traditioneller Industrien. “Es hat keinen Sinn, an traditionellen Industrien festzuhalten, wenn wir sie perspektivisch nicht wettbewerbsfähig betreiben können. Das gilt auch für Ikonen der deutschen Industriegeschichte”, sagte Kley dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Er argumentierte auch, dass eine europäische Lösung für die Produktion von Spezial-Stahl bevorzugt werden sollte.
Offenheit gegenüber umstrittenen Technologien
Kley äußerte sich auch zu neuen Technologien in der Energiepolitik. Er forderte mehr Offenheit für Technologien wie Kernkraft, Fracking und CCS. “Ich halte es für wichtig, dass wir an der technologischen Weiterentwicklung der Kernkraft dran bleiben”, so Kley. Er argumentierte, dass Forschung potenziell die aktuellen Probleme der Kernenergie lösen könne und es daher unverantwortlich sei, diese Möglichkeit zu verwerfen.
Gaskraftwerke und Fracking
Darüber hinaus sprach Kley das Thema Fracking an und merkte an, dass Deutschland erhebliche Mengen an Erdgas importiert, das in den USA unter schlechteren Umweltbedingungen gewonnen wird als in Deutschland. “Ich finde das scheinheilig. Ich plädiere daher entschieden dafür, diese Option bei uns nicht völlig auszuschließen.” Zudem seien Gaskraftwerke bis mindestens 2050 notwendig, was die Nutzung von CCS-Technologie zur Abscheidung und Speicherung von CO2-Emissionen notwendig mache.
Energiepreise und die Zukunft der Industrie
Abschließend forderte Kley mehr Transparenz in der Debatte um Energiepreise und sprach sich für eine Vorbereitung auf höhere Kosten aus. “Wir alle müssen uns für einige Zeit auf höhere Energiekosten einstellen. Die Politik muss das einerseits hinreichend transparent kommunizieren, zum anderen über Instrumente zur Abfederung der Preisschocks nachdenken.” Er betonte jedoch die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten, um diese Veränderungen finanzieren zu können.
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